Drohnen sind schon lange nicht nur ein Spielzeug für Hobby-Fotografen oder Luftpioniere. Vielmehr werden die Hochleistungsgeräte auch als treue Arbeitsbegleiter und Unterstützer eingesetzt. So etwa bei Wartungen von Hochspannungsleitungen oder zum Aufspüren von Menschen nach Naturkatastrophen. Ein weiteres Anwendungsspektrum offenbart die moderne Landwirtschaft. Im Folgenden wollen wir einmal einen Blick hinter die Kulissen aktueller Entwicklungen werfen. Drohnen als Arbeitsmittel der Zukunft in der Landwirtschaft und Umweltforschung. By Frank Liebig (Archiv Tierarzt i. R. Frank Liebig, Röbel/Müritz) [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons Drohnen als Lebensretter und Arbeitshelfer in der Landwirtschaft In der Landwirtschaft der Zukunft und teilweise auch schon der Gegenwart geht der Trend immer mehr zu vollautonomen Prozessen. Dass Landmaschinen völlig autonom über das Feld fahren, ist bereits tägliche Routine. Nun sollen jedoch auch unbemannte Flugsysteme eine neue Revolution in der Landwirtschaft einleiten. Die leistungsfähigen Drohnen sind mit diversen Sensoren, Kameras und Mikrokontrollern ausgestattet und unterstützen die Landwirte beim effizienten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Zudem liefern die kleinen Helferlein der Lüfte wichtige Daten über die Bodenbeschaffung und schützen Wildtiere wie Rehkitze vor dem Mähtod. Der Einsatz von Drohnen zur Unkrauterkennung und Unkrautbekämpfung ist ein weiteres Forschungsfeld, welchem sich unter anderem die Universität Hohenheim und der Stuttgarter Hochschule für Technik widmen. Mit der Hilfe der Drohnen können sogenannte „Unkrautnester“ aus der Luft über das komplette Feld hinweg ausfindig gemacht werden. Das ermöglicht eine direkte Anwendung der Herbizitapplikation auf die Unkrautflächen. In der Folge müssen die Herbizide also nicht flächendeckend auf dem Feld verteilt werden. Mit einer Spezialkamera ausgestattet, fliegen die Drohnen selbstständig über die Ackerfläche. Lediglich die Flugbahn muss vom Boden aus überwacht werden. Am Ende bringen die Drohnen also eine Ersparnis für die Landwirte, da weniger Herbizide eingesetzt werden müssen und zudem auch eine Entlastung der Pflanzen. MG-1 Agriculture Drone im Video Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Ein weiteres Anwendungsfeld ist die Bekämpfung des Maiszünzlers. Hierbei handelt es sich um einen tierischen Ertragsschädling, der mit biologischen „Waffen“ bekämpft wird. Das sind Hagelkorn-große Maiskügelchen, die jeweils mit 2.000 Schlupfwespeneiern versehen sind. Alle paar Meter werden die Kügelchen mittels Drohne auf das Feld befördert. Zwei bis drei Tage später schlüpfen die Wespen und kümmern sich um den Schädling. Um Drohnen mit Zusatzgütern bepacken zu können, werden besonders leistungsstarke Geräte benötigt. Was vor einigen Jahren noch eine richtige und vor allem auch recht kostenintensive Angelegenheit war, hat sich mit der Entwicklung der Akkutechnologie so langsam relativiert. Kommerzielle Anbieter von Drohnen, bieten bereits eine passende Auswahl, wie z. B. die H520 von Yuneec, die Traglasten befördern können und zudem auch nicht mehr so laut sind. Auch Weinbergbesitzer greifen jüngst auf einen speziellen Spritz-Helikopter zurück, der vor allem in steilen Hanglagen seinen Vorteil gut ausspielen kann. Der Einsatz findet direkt an den Rebstöcken statt und erfolgt auch noch nahezu lautlos. Die Drohne ist somit umweltfreundlicher, günstiger und weniger aufwendig als ein großer Hubschrauber. Drohnen im Weinberg-Einsatz Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Weiterentwicklungen in der Zukunft Bei der Unkrauterkennung sollen Drohnen in Zukunft auch einzelne Unkrautarten aus der Luft identifizieren können. Bis der Landwirt am Ende ein fertiges Produkt in Kombination mit einer App zur Erkennung und für die Bekämpfung von Unkraut nutzen kann, wird noch ein wenig Zeit vergehen. Zur Rettung bedrohter Tierarten, etwa Schmetterlingen, sind Drohnen jedoch schon im täglichen Einsatz. Dank der präzisen und hochauflösenden Kameras, können Forscher ideale Lebensräume (sogenannte Mikrohabitatstrukturen) für die Schmetterlingslarven aufspüren. Somit können die Forscher in Zukunft die fragilen Lebensräume besser schützen. Im Kern sind Drohnen also nicht nur eine simple Spielerei oder Gewinnmaximierung, sondern können aktiv die Umweltforschung erleichtern und die umweltschonende Landwirtschaft unterstützen. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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