Vertikale Landwirtschaft lautet ein Konzept der Moderne, das zugleich Wasser und Fläche für den Lebensmittelanbau sparen soll. Bei einer stetig wachsenden Weltbevölkerung ist dies dringend nötig. Ein US-amerikanisches Start-up verkündet nun einen Riesenschritt nach vorn: Seine Plantagen sprengen laut eigener Aussagen jedes bisher dagewesene Level.


Frisches Gemüse „von nebenan“: ein Produkt der vertikalen Landwirtschaft

Der Wasserverbrauch sinkt um 95 Prozent

Eine normale Farm müsste 290 Hektar groß sein, um dieselbe Ernte zu liefern wie eine knapp 1 Hektar große Plantage von »Plenty«. Die hypermoderne vertikale Anbaufläche verbraucht außerdem 95 Prozent weniger Wasser als »normal«, dafür sorgen unter anderem Roboter und der Einsatz künstlicher Intelligenz. Der Computer berechnet die perfekten Wachstumsbedingungen der Pflanzen und sorgt dafür, dass diese erfüllt werden. Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln ist in diesem System nicht nötig, was sowohl der Umwelt als auch der menschlichen Gesundheit guttut.

Stromverbrauch hoch – Transportwege kurz

Leider hat auch diese Sache, wie so viele andere neue Erfindungen auch, einen Haken: Der Stromverbrauch der neuartigen Anlage liegt viel höher als bei einem regulären Gewächshaus. Der Plenty-Standort in San Francisco ist immerhin schon zu 100 Prozent auf grüne Energie gewechselt, doch gibt es weitere Plantagen, die noch folgen müssen. Zum Ausgleich für den hohen Energiehunger fallen die weiten Transportwege weg, denn vertikale Farmen siedeln sich immer direkt in Verbrauchernähe an. Da sie nicht besonders viel Platz wegnehmen, können sie durchaus auch im großen Stil in der Umgebung von Großstädten betrieben werden. Das verringert den ökologischen Fußabdruck wiederum deutlich – und sorgt für eine gesunde Frische der Nahrungsmittel.


Großer Vorteil für Gebiete mit Wassermangel

Die Betreiber recyclen jeden einzelnen Wassertropfen, so gelingt es ihnen, diese wertvolle Ressource zu schonen. Deshalb wundert es kaum, dass Plenty eine Kooperation mit dem Bundesstaat Kalifornien eingegangen ist, wo in vielen Gebieten Wassermangel an der Tagesordnung ist. Die ansässigen Supermärkte werden jetzt schon mit Produkten aus den vertikalen Farmen beliefert. Discroll’s, der US-Marktführer im Bereich frischer Beeren, plant nun, seine Erdbeer-Produktion vollständig auf das Plenty-System umzustellen. Wahrscheinlich werden noch viele weitere Anbieter folgen.

Quelle: watson.de

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