Zivile Überschallflüge sind ein Stück Vergangenheit, in ihnen liegt vielleicht aber auch die Zukunft. Nachdem die Concorde nach einem verheerenden Unfall im Jahr 2000 komplett aus dem Rennen genommen wurde, entstand eine lange Lücke, die sich wohl demnächst schließen wird. Zumindest hat das neue Überschallflugzeug XB-1 von Flugzeugbauer Boom Technology gerade seinen Jungfernflug erfolgreich absolviert. Der Flieger soll demnächst London und in New York in 3,5 Stunden Flugzeit verbinden – und ausschließlich Biosprit tanken.


Baby Boom / Screenshot aus Video s.u.

Baby Boom flog 2.170 Meter hoch über der Mojave Wüste

Der Jungfernflug fand über der in Kalifornien am Donnerstagmorgen statt. Der Flieger startete auf dem Mojave Air & Space Port und flog bis zu 2.170 Meter hoch. Da sich die Technik noch in der experimentellen Phase befindet, drückte der Pilot nicht voll aufs Gas, sondern erzielte eine vergleichsweise geringe Höchstgeschwindigkeit von 455 km/h, das sind 0,368 Mach. Außerdem handelt es sich erst um eine kleine, zweisitzige Ausführung namens Baby Boom, die dem geplanten großen Bruder Overture vorausgehen soll. Demnächst soll das Flugzeug 2,2 Mach schaffen.

Kommerzielle Produktion soll erst 2029 beginnen

Im Jahr 2022 musste die Firma einen herben Rückschlag hinnehmen, als Rolls-Royce die Zusammenarbeit beendete. Darum ist Boom Technology nun gezwungen, eigene Triebwerke für Overture zu entwerfen und herzustellen. Baby Boom kommt noch mit älteren Triebwerken von General Electrics zurecht. Der geplante größere Flieger soll 65 bis 80 Passagiere aufnehmen, es gibt bereits Vorbestellungen von United Airlines, Japan Airlines und anderen Fluggesellschaften. Die müssen allerdings noch bis zum Jahr 2029 warten, dann soll die kommerzielle Produktion beginnen.


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Overture wird wahrscheinlich kein unbezahlbares Luxusflugzeug sein, der Ticketpreis soll sich im normalen Business-Class-Tarif bewegen. Auch die Concorde schaffte damals die Strecke London – New York in 3 bis 3,5 Stunden, und das ab dem Jahr 1976. Der hohe Treibstoffverbrauch und die Tatsache, dass der Überschnallknall immer über erst dem offenen Meer stattfinden durfte, macht den Linienbetrieb auf Dauer wenig wirtschaftlich. Vielleicht wird es mit dem Bioflugzeug besser. Aber nur vielleicht.

Quelle futurezone.at

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