Lange Zeit haben deutsche Firmen nur wenig Interesse an der vergleichsweise simplen Produktion von Batteriezellen gezeigt. Die entsprechende Expertise wanderte daher fast vollständig in Richtung Asien ab. Das Aufkommen von Elektroautos veränderte die Situation dann allerdings grundlegend. Denn zum einen wurden Batterien damit für die deutschen Autobauer zu einem zentralen Element. Zum anderen drohte somit ein nicht unwichtiger Teil der Wertschöpfung aus Deutschland abzuwandern. Doch inzwischen hat sich das Blatt wieder ein wenig gewendet. So haben Experten vor einiger Zeit insgesamt 22 Projekte in ganz Europa identifiziert, bei denen die industrielle Produktion von Batteriezellen angestrebt wird. Ein Großteil davon soll in Deutschland realisiert werden. Noch allerdings ist der Planungszustand recht unterschiedlich. Teilweise existieren bereits Pilotlinien, teilweise aber auch nur Pläne auf dem Papier. Die deutschen Autobauer können vorhandene Mitarbeiter umschulen Das Beratungsunternehmen Capgemini hat sich nun einmal angeschaut, wie sich die zahlreichen geplanten Batteriezellen-Fabriken auf den Arbeitsmarkt auswirken werden. Das erfreuliche Ergebnis der Analyse: Bis zum Jahr 2030 könnten alleine in Deutschland rund 100.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Natürlich laufen hierzulande aber nicht sechsstellige Zahlen an arbeitslosen Batterie-Experten herum. Die Unternehmen dürften daher auf ganz unterschiedliche Art und Weise versuchen, die Stellen zu besetzen. Bei den deutschen Autobauern bietet sich beispielsweise die Umschulung von bereits vorhandenen Mitarbeitern an. Denn weil die Konstruktion von Elektromotoren deutlich simpler ist als die von Verbrennungsmotoren werden in diesem Bereich zukünftig weniger Mitarbeiter benötigt. Dieses Potenzial an Fachkräften könnte genutzt werden, um die Nachfrage bei der Fertigung von Batteriezellen zu decken. Erste entsprechende Programme wurden bereits aufgelegt. Experten aus anderen Branchen könnten abgeworben werden Etwas anders stellt sich die Situation bei Unternehmen dar, die neu auf den deutschen Markt kommen. Dazu gehört beispielsweise der US-Autobauer Tesla aber auch asiatische Batteriehersteller wie CATL. Diese Firmen werden der Analyse zufolge versuchen, Fachleute aus anderen Branchen abzuwerben. Ein Beispiel: Ingenieure, die bisher mit Abfüllanlagen in der Getränkeindustrie gearbeitet haben, könnten dieses Wissen vergleichsweise einfach auch auf Anlagen zur Verarbeitung von flüssigen Chemikalien übertragen. Auch Experten aus der Halbleiterindustrie, aus Chemiefabriken, aus der Zigarettenproduktion oder der Reifenherstellung könnten vergleichsweise einfach umgeschult werden. Später werden dann logischerweise auch Mitarbeiter für die Produktion und Logistik benötigt. Die Nachfrage dürfte sich hier aber zeitlich strecken. Zunächst werden Führungskräfte, Ingenieure und IT-Experten eingestellt. Später dann auch Mitarbeiter für die Produktionsflächen. Via: Handelsblatt Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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