Von Rückschlägen lässt sich Peter Vesterbacka nicht besonders schnell entmutigen. Eigenen Angaben zufolge entwickelte er beim finnischen Spielestudie Rovio Entertainment 51 mobile Games, die allesamt floppten. Das 52. Spiel erwies sich dann allerdings als echter Kassenschlager: Bis heute wurde „Angry Birds“ in all seinen Variationen mehr als 4,5 Milliarden Mal heruntergeladen. Vesterbacka kam dadurch zu einem gewissen Wohlstand und verließ das Unternehmen im Jahr 2016, um als Investor tätig zu werden. Sein aktuelles Projekt dürfte ihm nun erneut einiges an Durchhaltekraft abverlangen. Denn das von ihm initiierte finnische Startup „Finestbay Area“ hat hochtrabende Pläne: Ein rund 100 Kilometer langer Tunnel soll zukünftig unterhalb der Ostsee verlaufen und Tallinn mit Helsinki verbinden. Potenziell Besucher müssten dann zukünftig nicht mehr rund zwei Stunden auf der Fähre verbringen, sondern wären schon nach rund zwanzig Minuten am Ziel.


Bild: Finestbay Area

Zahlreiche Hochhäuser sollen 50.000 Menschen beherbergen

Die Pläne der Finnen gehen aber sogar noch darüber hinaus. Denn während des Tunnelbaus müssen rund 80 Millionen Kubikmeter Gestein bewegt werden. Diese Masse wird den Plänen zufolge dann genutzt, um vor der finnischen Küste eine künstliche Insel zu errichten. Der Clou: Die Insel soll mithilfe von Erdwärme autark mit Energie versorgt werden und bis zu 50.000 Menschen Platz bieten. Dies ist logischerweise nur möglich, wenn einige der geplanten Gebäude ordentlich in die Höhe wachsen. Folgerichtig sind auf den ersten grafischen Darstellungen auch zahlreiche Hochhäuser zu sehen. In der Presse ist daher bereits von einem „Mini-Dubai“ in der Ostsee zu lesen. Bis diese Vision allerdings tatsächlich verwirklicht werden kann, ist noch etwas Geduld gefragt. Denn aktuell befindet sich das Projekt noch in der Genehmigungsphase. Nach einem Regierungswechsel in Estland wird der geplante Tunnel nun aber zumindest von den beiden beteiligten Regierungen unterstützt.

Der Zeitplan erscheint recht ambitioniert

Eine erste EU-Machbarkeitsstudie hielt das Projekt zumindest theoretisch für realisierbar. Als Zeitpunkt für die Fertigstellung wurde hier allerdings mit dem Jahr 2040 kalkuliert. Vesterbacka selbst hat hingegen deutlich ambitionierte Pläne: Er will im besten Fall noch in diesem Jahr mit den Tunnelbohrarbeiten beginnen. Dabei sollen bis zu sechzehn Maschinen zeitgleich arbeiten. Unter idealen Bedingungen könnten die geplanten Röhren dann im Jahr 2024 vollendet werden. Anschließend könnte mit dem Bau der benötigten Infrastruktur begonnen werden – angefangen bei den Schienen bis hin zu den Bahnhöfen. Vesterbacka räumt allerdings auch ein, dass es in der Vergangenheit des immerhin schon fünf Jahre alten Projekts nicht immer so schnell voranging wie ursprünglich gehofft. Es bleibt daher noch abzuwarten, ob und wann tatsächlich die ersten Passagiere unter der Ostsee durchfahren werden. Das benötigte Geld soll zumindest schon bereitstehen: Der chinesische Fonds „Touchstone Capital Partners“ hat insgesamt 15 Milliarden Euro zugesagt.


Via: MoPo

1 Kommentar

  1. Anonymous

    7. April 2021 at 08:38

    klar, damit das überschwemmt land nach der erhitzung verkauft ist und man wegen höhere gewalt nichts mehr machen kann

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