Die Heizungen in der chinesischen Stadt Xian werden zu einem Großteil mit Kohle betrieben. Im Winter führt dies zu einem eher unschönen Bild: Die Luft in der Stadt ist dann oft von so schlechter Qualität, dass die Sicht der Bewohner stark eingeschränkt wird. Vor diesem Hintergrund ist auch verständlich, weshalb in Xian ein riesiger rund einhundert Meter hoher Turm zur Luftreinigung installiert wurde. Dieser ist nun seit einiger Zeit in Betrieb, sodass Wissenschaftler in der Lage waren, die Auswirkungen auf die Luftqualität in der Stadt genauer zu untersuchen. Das Ergebnis: Die Zahl der Schmutzpartikel in der Luft reduzierte sich tatsächlich signifikant. Ähnliche – und noch deutlich größere Türme – sollen daher nun auch in anderen chinesischen Städten installiert werden. Die integrierten Reinigungsfilter reduzieren die gesundheitliche Belastung Die Funktionsweise der Türme ist vergleichsweise simpel. Auf dem Boden rund um das Bauwerk befinden sich mehrere Gewächshäuser. In diese wird Luft eingesogen und dort erhitzt. Anschließend wird sie in den Turm geleitet und steigt dort nach oben. Auf dem Weg zur Spitze innerhalb des Bauwerks durchläuft die Luft verschiedene Reinigungsfilter und wird schließlich wieder in die Umwelt abgelassen. Ein Team von Forschern rund um Cao Junji hat nun die während des Testlaufs der Anlage gewonnenen Daten ausgewertet. Ihren Ergebnissen zufolge konnte etwa die Zahl der PM2.5-Partikel in der Luft an Tagen mit starkem Smog um fünfzehn Prozent reduziert werden. Dies ist nicht nur eine kosmetische Frage, sondern verringert auch die Belastung für die Gesundheit der Einwohner. Die benötigte Energie stammt von der Sonne Auch in anderen chinesischen Städten wird mit Luftreinigern experimentiert. Teilweise haben diese aber einen entscheidenden Nachteil: Sie werden mit Strom betrieben, der zum größten Teil aus Kohlekraftwerken stammt. Ihr Effekt reduziert sich damit gewissermaßen schon systembedingt. In Xian ist dies anders: Die Anlage benötigt lediglich Energie, um die Luft in den Gewächshäusern zu erwärmen. Diese wiederum wird durch die Strahlen der Sonne gewonnen. Grundsätzlich ist dies nicht unproblematisch, weil gerade bei Smog natürlich weniger Sonnenstrahlen auf die Erde treffen. Allerdings haben die Entwickler eine spezielle Schicht auf den Gewächshäusern implementiert, die dafür sorgen soll, dass aus den Strahlen mehr Wärme gewonnen werden kann. Via: Inhabitat Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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