Sie lauern jahrzehntelang im Boden und warten auf eine einzige Berührung – dann explodieren sie. Ob arbeitender Bauer, spielendes Kind oder jemand, der einfach nur eine Abkürzung durch die Landschaft nimmt: Landminen zerreißen menschliche Körper ohne Ansehen der Person. In 70 kriegsversehrten Ländern liegen sie weiterhin versteckt, etwa 110 Millionen davon. Mehrere tausend Menschen verlieren jedes Jahr durch sie urplötzlich ihr Leben. Aus den USA kommt nun eine neue Lasertechnik, die beim bislang lebensgefährlichen Job hilft, die Minen zu orten und zu entschärfen. 110 Millionen Landminen lauern weltweit im Boden System erzeugt in Echtzeit eine Vibrationskarte Vyacheslav Aranchuk und sein Team an der Universität von Mississippi arbeiten seit einem Jahrzehnt an dem Laser Multi-Beam Differential Interferometric Sensor (LAMBDIS). Schon 2019 erhielt der Forscher ein erstes Patent, nachdem er seine Erfindung am Nationalen Zentrum für Physikalische Akustik (NCPA) demonstriert hat. Damals gelang es, das Aufspürgerät an einem Fahrzeug anzubringen, das mit etwa 16 km/h losfuhr und aus einer Entfernung von 20 Metern zuverlässig vergrabene Landminen ortete. Jetzt stellte Aranchuk die aktualisierte Version seiner Erfindung auf der japanischen Optica-Konferenz vor. Mittlerweile erzeugt das System in Echtzeit eine sogenannte Vibrationskarte des umgebenden Bodens und macht dabei alle Minen zuverlässig sichtbar. Sogar Minen aus Kunststoff spürte das Lasergerät auf, und das funktioniert so: Das Gerät erzeugt leichte Vibrationen und Luftschall. Gleichzeitig misst es mit einem 2-D-Array-Laser-Multibeam-Sensorgerät die Schwingungsreaktion des Bodens an mehreren Punkten des von seiner Lasermatrix abgedeckten Bereichs. So entsteht ein Vibrationsbild, das vergrabene Objekt aus Kunststoff und Metall anzeigt. Der neue Sensor reagiert weniger empfindlich auf die eigene Bewegung als das Vorgängermodell. Er arbeitet schnell und aus der Ferne, sodass der Insasse des Fahrzeugs in Sicherheit ist. Das System vermeidet außerdem falsch positive Alarme durch andere Objekte im Boden. Es ließe sich aber umnutzen, um andere Dinge als Minen zu finden oder die Bodenbeschaffenheit für Bauprojekte zu prüfen. Quelle: newatlas.com Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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