Intervallfasten gehört ohne Zweifel zu den aktuellen Diättrends. Es soll langfristig und effektiv beim Abnehmen helfen und nebenbei positive Effekte auf den Blutzucker-Stoffwechsel und die Cholesterinwerte haben. Eine neue Studie legt jedoch nahe, dass das als besonders ungesund geltende Bauchfett auch dem konsequentesten Wechselfasten widerstehen kann. Scheinbar steuert diese Fettart dem Fasten sogar gegen. Forscher untersuchen Intervallfasten an Mäusen Beim Intervallfasten legt man entweder regelmäßig Fastentage ein oder limitiert die zur Verfügung stehende Zeit zur Nahrungsaufnahme, isst also täglich beispielsweise nur zwischen 12 und 20 Uhr. Die Pause sollte dabei mindestens 12 Stunden betragen. Durch diese Fastenintervalle sollen Enzyme und Stoffwechselwege für den Fettabbau angeregt und die Neuproduktion von Fettgewerbe gebremst werden. Intervallfasten eignet sich auch besonders gut dafür, den Jojo-Effekt zu vermeiden. Eine Gruppe von Forschern rund um Dylan Harney von der University of Sydney wollten der Frage nachgehen, wie genau sich das Intervallfasten auf das Fettgewerbe ausübt. Für ihre Studie zogen sie ein Tiermodell mit Mäusen heran. „ Die Physiologie der Mäuse ist der des Menschen ähnlich, aber ihr Stoffwechsel läuft schneller. Dadurch können wir Veränderungen schneller erkennen als beim Menschen und auch besser Gewebe entnehmen“, so Studienleiter Mark Larance. Das Team analysierte die Gesamtheit der Proteine im Fettgewebe der Mäuse, das sogenannte Proteom. Dabei betrachteten die Forscher das Proteom sowohl im Unterhautfettgewebe als auch im Bauchfett. Sie verglichen dafür die Werte von Mäusen, die einmalig fasteten mit denen von Tieren, die für längere Zeit ein Intervallfasten durchliefen. Die Mäuse in der zweiten Gruppe durften abwechselnd einen Tag lang so viel essen, wie sie wollten und fasteten dann einen Tag. Intervallfasten verändert die Proteinkonzentration im Fett Bei der Analyse des Proteons fanden die Forscher signifikante Veränderungen bei etwa 1800 Proteinen im Fettgewebe. Bei den Mäusen, die nur einmalig fasteten, waren lediglich 300 Proteine betroffen. „ Dieser große Unterschied zwischen Intervallfasten und akutem Fasten deutet darauf hin, dass die wiederholten Fastenzeiten des Intervallfastens die Proteom-Reaktion verstärken“, so die Forscher. Besonders deutlich waren Proteine verändert, die mit dem Stoffwechsel in den Zellen sowie den Mitochondrien verknüpft waren. Das Intervallfasten verbesserte die Voraussetzungen für die Fettverbrennung auf den ersten Blick deutlich. Nähere Analysen zeigten jedoch, dass nur im Unterhautgewebe vermehrt Enzyme für den Fettabbau produziert wurden. Beim Bauchfett war dies nicht der Fall. Stattdessen reduzierte sich dort die Konzentration eines für den Abbau von Fett wichtigen Proteines dort sogar um das Vierfache. Auch weitere Enzymkonzentrationen, die für den Fettabbau eine Rolle spielen, nahmen ab statt zu. Stattdessen konnten die Forscher im viszeralen Fett sogar einen Anstieg der für den Fettaufbau nötigen Proteine feststellen. „ Das zeigt, dass sich diese Fettdepots an das Intervallfasten anpassen. Am auffälligsten im viszeralen Fettgewebe ist dabei das Herunterregeln des Fettlösens und das Hochfahren der Stoffwechselwege für die Synthese von Fettsäuren“, erklären die Forscher. Das Phänomen muss weiter untersucht werden Die Forscher sind der Ansicht, dass ihre Ergebnisse dafür sprechen, dass das Bauchfett beim Intervallfasten in eine Art Sparmodus wechselt. „ Das viszerale Fett kann sich offenbar an wiederholte Fastenzeiten anpassen und seinen Energievorrat schützen. Diese Art der Anpassung könnte der Grund sein, warum das Bauchfett selbst bei längeren Diätperioden dem Abnehmen hartnäckig widerstehen kann“, erklärt Larance weiter. Das Team hält es für durchaus wahrscheinlich, dass ähnliche Mechanismen auch bei Menschen vorhanden sind. Ob diese Mechanismen aber auch bei anderen Modellen des Intervallfastens aktiviert werden, können die Forscher indes noch nicht beantworten. Jedoch lohnt es sich ihrer Ansicht nach, warum das viszerale Fett der Mäuse in einen Sparmodus wechselte und wie sich dies verhindern ließe. via University of Sydney Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter