Erneuerbare Energien spielen auch in den Niederlanden eine immer größere Rolle. So fährt die Bahn in unserem Nachbarland beispielsweise ausschließlich mit Windenergie. Neue Projekte für Windkraft- oder Solaranlagen an Land stoßen aber immer öfter auf Widerstand. Protestierende Anwohner und klagende Umweltschützer haben zahlreiche geplante Anlagen verhindert. Daher richtet sich der Blick einiger Ingenieure nun auf das Wasser: Sie wollen in den Niederlanden 15 künstliche Inseln aus Solarmodulen errichten. Die dahinter stehende Technologie ist nicht neu, sondern wird unter anderem schon in Japan und Großbritannien genutzt. Einzigartig macht das niederländische Projekt allerdings die geplante Größe. So sollen insgesamt 73.500 Solarmodule verbaut werden und für sauberen Strom sorgen. Das Sonnenlicht soll stets optimal eingefangen werden Auch aus technischer Sicht haben sich die Ingenieure einige innovative Dinge einfallen lassen. So folgen die Solarmodule der wandernden Sonne, was zu einer weitgehend konstanten Stromproduktion den Tag über führt. Die Techniker haben sich dabei für eine relativ einfache Lösung entschieden. Die Module richten sich nicht wirklich nach dem aktuellen Sonnenstand. Vielmehr kommt ein Algorithmus zum Einsatz, der jeweils die optimale Position berechnet. Als Grundlage dafür dienen Daten über den Sonnenstand in der Vergangenheit. Da nicht zu erwarten ist, dass sich die Position der Sonne in den nächsten Jahren entscheidend verändern wird, reicht dies völlig aus. Umgesetzt wird die Bewegung der Module durch Bojen und ein Seil. Inzwischen wurde mit dem Bau von Phase 1 des Projekts begonnen. Diese besteht aus erst einmal drei schwimmenden Solarinseln. Die Anlage kann Wind und Wellen ausweichen Die Bauarbeiten hätten theoretisch auch schon früher beginnen können. Um die Umwelt – und insbesondere die Zugvögel – zu schonen, wurde allerdings bis jetzt gewartet. Die Bedingungen vor Ort sind durchaus herausfordernd. So können im sogenannte „Andijk Reservoir“ durchaus heftige Winde wehen. Auch dafür haben sich die Ingenieure allerdings etwas einfallen lassen. Denn der schwimmende Solarpark kann sich im Zweifelsfall so positionieren, dass Wind und Wellen möglichst wenig Schaden anrichten. Auch sonst versuchen die Initiatoren des Projekts so viele Kritikpunkte wie möglich bereits im Vorfeld zu entkräften. So verweisen sie darauf, dass die Solarmodule beweglich sind und daher keine dauerhafte Schattenstelle unter Wasser kreieren. Von weitem sollen die künstlichen Inseln zudem kaum zu sehen sein, weil sie mit dem Hintergrund verschwimmen. Via: The Guardian Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter