In Südaustralien wird inzwischen rund die Hälfte des Stroms aus Erneuerbaren Energien gewonnen. Für das Klima ist dies grundsätzlich eine gute Entwicklung. Die Netzbetreiber stehen durch den Ausbau allerdings vor einer großen Herausforderung. Denn die Produktion von Ökostrom ist extrem unbeständig. In der Vergangenheit kam es deswegen immer wieder zu Stromausfällen und Nachfragespitzen mit sehr hohen Kosten. Tesla-Boss Elon Musk bot daher im Jahr 2017 den Bau eines großen Lithium-Ionen-Akkus an. Die Anlage speichert Strom, wenn dieser gerade in großen Mengen zur Verfügung steht und günstig eingekauft werden kann. Umgekehrt kann aber auch zusätzliche Energie ins Netz eingespeist werden, wenn die Nachfrage das Angebot deutlich übersteigt.


Bild: Hornsdale Power Reserve / Neoen

Die Kapazität des Stromspeichers wird um 50 Prozent erhöht

Studien haben gezeigt, dass die Bewohner in der Region aufgrund des Akkus mehr als dreißig Millionen Dollar an Stromkosten sparen konnten. Der Stromspeicher mit einer Kapazität von aktuell 100 Megawatt gilt daher als große Erfolgsgeschichte. Folgerichtig haben sich Tesla und der Betreiber Neoen nun zu einem Ausbau des riesigen Lithium-Ionen-Akkus entschlossen. Zukünftig soll die Speicherkapazität auf 150 Megawatt erhöht werden. Auch weiterhin wird die Anlage zudem an einen nahe gelegenen Windpark angeschlossen sein. Grundsätzlich gilt zudem: Je mehr Speicherkapazitäten zur Verfügung stehen, desto mehr Erneuerbare Energien können auch produziert werden. Theoretisch steht damit einem weiteren Ausbau des Ökostroms in der Region nichts mehr im Wege.

Pumpspeicherkraftwerke können nicht überall errichtet werden

Neoen plant daher inzwischen auch schon den nächsten Schritt. Ebenfalls in Südaustralien soll ein Batteriespeicher mit einer Kapazität von 900 Megawatt entstehen. Ob auch bei diesem Projekt Tesla die Ausführung übernehmen wird, steht aktuell noch nicht fest. Der neue Lithium-Ionen-Akku wird zudem ebenfalls an zwei Ökostrom-Projekte angeschlossen. So soll dort vornehmlich der Strom aus einem nahe gelegenen 1.200-Megawatt-Windpark und einer 600-Megawatt-Solarfarm gespeichert werden. Lithium-Ionen-Akkus sind allerdings nicht die einzige Möglichkeit Strom zwischenzuspeichern. So besitzen Pumpspeicherkraftwerke noch einmal eine deutlich größere Kapazität. Dafür müssen für den Bau allerdings auch gewisse geologische Bedingungen erfüllt sein. In Südaustralien waren diese nicht gegeben.


Via: Bloomberg

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