Beim Bau neuer Windparks spielen die Kosten eine entscheidende Rolle. Denn je günstiger die Windräder errichtet werden können, desto preiswerter lässt sich später der dort erzeugte Strom vermarkten. Deshalb sind die Anlagen in den letzten Jahren im Schnitt immer größer und leistungsfähiger geworden. Denn wenn weniger Windräder für die gewünschte Menge Strom errichtet werden müssen, verringern sich auch die Baukosten. So installierte der dänische Konzern Vestas kürzlich eine 15-MW-Windturbine. Damit ist das Ende der Fahnenstange allerdings noch lange nicht erreicht. Der chinesische Staatskonzern CSSC etwa hat nun den Bau eines Windrads mit 18 MW-Turbine angekündigt. Die dafür benötigten einzelnen Komponenten sollen bereits produziert worden sein. Nun geht es darum, diese noch zusammenzubauen. Dass dies einfacher gesagt als getan ist, zeigt sich an den weiteren Basisdaten: Das Windrad soll 150 Meter in die Höhe ragen und auf einen Rotor-Durchmesser von 260 Metern kommen. Bild: CSSC Mit einer Umdrehung kann der Akku eines Elektroautos geladen werden Die von den Rotoren abgedeckte Fläche beträgt damit stolze 53.000 Quadratmeter. Den Berechnungen des Unternehmens zufolge reicht dies aus, um jährlich rund 74 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom zu produzieren. Rein rechnerisch reicht dies aus, um 40.000 Haushalte zu versorgen. Ein anderes Rechenbeispiel verdeutlicht die Leistungsfähigkeit vielleicht noch besser: Eine Umdrehung des Windrads erzeugt im Idealfall 44,8 Kilowattstunden. Dies wiederum reicht aus, um den Akku eines Elektro-Kleinwagens vollständig zu laden. Die volle Leistungsfähigkeit kann allerdings logischerweise nur ausgeschöpft werden, wenn auch der Standort des Windrads entsprechend gut gewählt wird. Das Rekord-Windrad wurde daher für den Einsatz in Offshore-Windfarmen entwickelt. Denn auf dem offenen Meer weht der Wind stärker und konstanter als an Land. Weil auch die Installation dort deutlich komplizierter ist, sind besonders leistungsfähige Turbinen dort doppelt wichtig. Die Kosten für den Bau von Windparks reduzieren sich Verdeutlichen lässt sich dies anhand eines Beispiels: Will man einen Offshore-Windpark mit einer Leistung von einem Gigawatt errichtet, benötigt man 63 Windräder mit einer Spitzenleistung von 16 Megawatt. Installiert man stattdessen die neuen Rekord-Windräder mit 18 Megawatt reduziert sich die benötigte Zahl auf 55. Dementsprechend müssen auch die aufwändigen Erdarbeiten unter Wasser seltener durchgeführt werden. Die Ersparnis würde sich alleine bei diesem Beispiel auf rund 14 Millionen Euro belaufen. Chinesische Firmen sind schon seit vielen Jahren bei der Produktion von Solarmodulen weltweit führend. In den letzten Jahren hat das Land aber auch viel Geld und Engagement in den Aufbau einer eigenen Windkraft-Industrie gesteckt. Das Timing könnte aktuell nicht viel besser sein. Denn viele der etablierten Anbieter haben mit ausufernden Kosten und hausgemachten Problemen zu kämpfen. Gleichzeitig steigt weltweit die Nachfrage nach Ökostrom. Via: CSSC Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter