Im Jahr 2023 wird ein etwa 90 Meter große Asteroid 2024 YR4 an der Erde vorbeifliegen. Zumindest mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit. Es besteht allerdings auch die geringe Wahrscheinlichkeit, dass 2024 YR9 auf der Erde einschlagen wird. Die Gefahr, die von dem Asteroiden ausgeht, wurde kürzlich erst hochgestuft. Deutsche Forscher:innen haben deshalb damit begonnen, einen Abwehrplan zu entwickeln.


Bild: asteroid, Kai Schreiber, Flickr, CC BY-SA 2.0

Gefahr aus dem All

Der Asteroid 2024 YR4 wurde im Dezember 2024 von dem NASA-Projekt Atlas entdeckt. Mittlerweile wird die Wahrscheinlichkeit, dass er auf der Erde einsteigen wird, wird inzwischen auf 3,1 Prozent beziffert. Solch ein Einschlag könnte weitreichende Zerstörung nach sich ziehen. Der Asteroid würde die Erdoberfläche zwar wahrscheinlich nicht erreichen, aber sein Auseinanderbrechen in der Atmosphäre würde eine Sprengkraft entwickeln, die etwa dem Hundertfachen der Atombombe entspräche, die im Verlauf des zweiten Weltkrieges über der japanischen Großstadt Hiroshima explodierte.

Forscher:innen des deutschen Raumfahrt- und Technologiekonzerns OHB haben daher nun begonnen, einen Abwehrplan zu entwickeln, damit die Menschheit für den Eventualfall eines Einschlags vorbereitet ist. Mit diesem Plan soll letztlich sichergestellt werden, dass der Asteroid im schlimmsten Fall abgelenkt werden kann.


Einschlagssonde zur Verteidigung der Erde

Der Plan der Forscher:innen basiert auf den ESA- und NASA-Missionen Dart, Hera und Ramses, an denen OHB beteiligt war. Das Unternehmen entwickelte und baute etwa im Auftrag der ESA die Hera-Sonde für die gleichnamige Mission. Diese Sonde ist derzeit auf dem Weg zu dem Asteroiden Dimorphos. Dort soll sie die Folgen des Einschlags der NASA-Sonde Dart untersuchen. Im Rahmen der Dart-Mission wurde eine gezielte Kollision mit Dimorphos herbeigeführt. So sollte getestet werden, ob die Menschheit gefährliche Asteroiden von einem Kollisionskurs mit der Erde ablenken kann.

Die Dart-Mission war ein voller Erfolg ­- die geplante Verkürzung der Umlaufbahn von Dimorphos konnte um das Dreifache übertroffen werden. Allerdings ist Dimorphos weniger ein massiver Gesteinsbrocken, sondern vielmehr eine durch die Gravitation zusammengehaltene Gesteinsmasse.

Beste Startgelegenheit schon 2028

Zwar sind die Forscher:innen von OHB mit so ziemlich allen anderen Experten übereinstimmend der Meinung, dass die Einschlagswahrscheinlichkeit von 2024 YR4 bei weiterer Beobachtung seiner Laufbahn auf Null sinken wird, aber für den Fall der Fälle sollte ein Plan vorgehalten werden. Hinzu kommt, dass die nächste und zugleich beste Startmöglichkeit für eine Einschlagssonde zur Verteidigung gegen 2024 YR4 im Jahr 2028 liegt.

via OHB

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