Noch immer sind Spezialfirmen damit beschäftigt, die Ruinen des Atomreaktors von Fukushima zurückzubauen. Das damalige Erdbeben mit anschließendem Tsunami hat zudem nachhaltig gezeigt, das an dieser Stelle auch kein neues Atomkraftwerk gebaut werden sollte. Die Präfektur Fukushima muss aber auch zukünftig Strom produzieren. Deshalb sollen ehemalige landwirtschaftliche Flächen, die aufgrund der radioaktiven Strahlung nicht mehr bewirtschaftet werden können, nun umgewidmet werden: Auf ihnen werden insgesamt 21 Wind- und Solarkraftwerke mit einer Kapazität von 600 MW entstehen. Das langfristige Ziel der lokalen Behörden ist es zudem, die Präfektur ab dem Jahr 2040 vollständig mit Strom aus nachhaltigen Quellen – also Wind, Sonne, Biomasse und Wasserkraft – zu versorgen. By Digital Globe [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons Der Ökostrom soll bis nach Tokio fließen Die nun geplanten Kraftwerke sollen im Jahr 2024 fertiggestellt werden und insgesamt 2,75 Milliarden US-Dollar kosten. Eine entsprechende Kreditlinie wurde von der Mizuho Bank und weiteren Investoren bereits zur Verfügung gestellt. Weitere 266 Millionen US-Dollar sollen zudem in den Ausbau des Leitungsnetzes gesteckt werden. So ist unter anderem eine rund achtzig Kilometer lange Stromtrasse geplant. Letztlich soll so dafür gesorgt werden, dass der in Fukushima produzierte Ökostrom auch in der japanischen Hauptstadt Tokio verbraucht werden kann. Die Ausbaukosten in diesem Bereich sind allerdings vergleichsweise niedrig, weil teilweise schon bestehende Infrastruktur genutzt werden kann. Denn auch das havarierte Atomkraft lieferte Strom in die Region Tokio. Japan will unabhängiger werden von teuren Energieimporten Der Ausbau der Erneuerbaren Energien bietet Japan die Möglichkeit sich unabhängig von Energieimporten zu machen. Denn auf den Inseln des Landes gibt es so gut wie keine natürlichen Vorkommen an fossilen Energieträgern. Öl und Gas müssen daher teuer im Ausland eingekauft werden. Auch deshalb trieb das Land lange den Ausbau der Atomkraft voran. Allerdings ist Japan auch extrem dicht besiedelt, sodass es gar nicht so einfach ist, die für Solar- und Windkraftanlagen benötigten Flächen zu finden. Deshalb wurden beispielsweise Solarkraftwerke schon auf nicht mehr genutzten Golfplätzen und auf Stauseen errichtet. Vor diesem Hintergrund ist es durchaus clever, die Flächen, die in Fukushima nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden können, nun zur Erzeugung von Ökostrom zu nutzen. Via: PV-Tech Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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