China benötigt für die weitere wirtschaftliche Entwicklung gewaltige Mengen an Energie. Lange Zeit setzte das Land daher vor allem auf billigen Kohlestrom. Inzwischen hat hier aber zumindest teilweise ein Umdenken eingesetzt. Auslöser dafür war unter anderem der immer wieder auftretende extreme Smog in den Städten. Inzwischen investiert die Regierung daher massiv in den Ausbau von Wind- und Solarenergie. Davon profitiert nicht zuletzt auch die einheimische Solarindustrie, die weltweit führend ist. Gleichzeitig werden in China inzwischen aber auch riesige Windkraftanlagen gebaut. Neuestes Beispiel dafür: Ein Windrad mit einem Rotordurchmesser von stolzen 252 Metern. Rein rechnerisch decken die Rotorblätter somit ein Gebiet von rund 50.000 Quadratmetern ab. Beides stellt einen Weltrekord dar. Dies wiederum bringt durchaus ein gewisses Prestige mit sich. Denn der bisherige Rekordhalter mit einer Spannweite von 236 Metern wurde von einer dänischen Firma gebaut.


Flagge China
Foto: Alexander Trisko

19.000 Tonnen an Kohle können eingespart werden

Interessanterweise erwähnen die chinesischen Medien aber gar nicht, welche Firma genau das neue Rekord-Windrad gebaut hat. Es dürfte sich aber um das in Peking beheimatete Unternehmen Goldwind handeln. Genau bekannt ist hingegen die Leistungsfähigkeit der neuen Anlage. Diese soll jährlich 63.5 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom erzeugen. Dies würde ausreichen, um immerhin 30.000 Drei-Personen-Haushalte mit Strom zu versorgen. Ähnlich wie auch in Deutschland sind Privatverbraucher allerdings nur für einen Teil der Stromnachfrage verantwortlich. Hinzu kommen dann noch Gewerbe und Industrie. Grundsätzlich gilt aber natürlich auch im Reich der Mitte: Je größer die Windräder sind, desto mehr Strom können sie produzieren. Dadurch wiederum werden im Idealfall weniger fossile Energieträger benötigt. So haben Experten errechnet, dass durch die neue Anlage 19.000 Tonnen weniger Kohle verfeuert werden müssen. Dies entspricht 48.000 Tonnen an CO2-Emissionen.

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Chinas Parteiführung will Erfolge präsentieren

Dass diese Nachricht aktuell recht prominent in den chinesischen Medien präsentiert wird, ist kein Zufall. Denn momentan findet in Peking der 20. Kongress der Kommunistischen Partei Chinas statt. Dort will sich die Führung unter Xi Jinping als wirtschaftlich erfolgreich präsentieren. Zuletzt hatte dieses Image allerdings einige Kratzer erhalten. So wurde das Wachstum unter anderem durch die noch immer extrem rigide Null-Covid-Politik gehemmt. Im Immobiliensektor platzte zudem eine Schuldenblase, was zu spektakulären Pleiten führte. Da kann es mit Sicherheit nicht schaden, ingenieurstechnische Erfolge zu präsentieren. Installiert werden soll das neue Riesenwindrad allerdings nicht an Land, sondern vor der Küste Chinas. Denn dort weht der Wind stärker und vor allem konstanter. Zukünftig soll die Windkraft dann einen entscheidenden Anteil am Strommix im Reich der Mitte einnehmen.

Via: Electrek

1 Kommentar

  1. Allgemeinbetrachter

    20. Oktober 2022 at 07:57

    basht nicht immer die Chinesen. Die versuchen weit mehr als die Amis in punkto Energiewende. Ja C02 Ausstoß ist hoch, aber die installieren auch x-mal soviel PV und Wind im Vergleich zu den USA und das pro Jahr. In China herrscht Energieknappheit, während in den USA diese im Überfluss zur Verfügung steht. Daher nutzen sie halt jeden Energieträger. Wenn die USA das geschafft hätten, was China in 30 Jahren geschafft hat, dann würden wir nicht jedes Jahr immer wieder über Klimamodelle und Katastrophen reden müssen.

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