Die Grundidee des »Flash Ironmaking« stammt aus den USA, doch ein chinesisches Team meldet nun den Durchbruch auf diesem Gebiet. Seit 2013 haben die Chinesen die Methode für sich patentiert, nach zahlreichen Labor- und Pilottests bestätigen sie nun: Ja, reines Eisen lässt sich innerhalb von drei bis sechs Sekunden aus Eisenerz gewinnen. Normalerweise dauert der Prozess fünf bis sechs Stunden; die Zeit- und Energieersparnis liegt um die 3.600 Prozent.


Symbolbild

Wirbellanze versprüht feines Eisenerzpulver

Während Deutschland noch an grünem Stahl durch Windkraft und Wasserstoff bastelt, sieht es so aus, als fände die tatsächliche Revolution in China statt: Beim Flash Ironmaking spritzt eine sogenannte Wirbellanze fein gemahlenes Eisenerzpulver in einen extrem heißen Ofen. Nach einer »explosiven chemischen Reaktion« schlagen sich rotglühende Eisentropfen am Ofenboden nieder, die schließlich zusammenfließen. 1.800 Grad Celsius braucht es dafür, 300 bis 600 Grad mehr als ein regulärer Hochofen. Erreicht wird das mit einer Mikrowellentechnologie, der Einsatz von Kohle ist damit überflüssig. Die riesige Oberfläche des Eisenerzpulvers tut ihr übriges, um die Reaktionsgeschwindigkeit drastisch zu erhöhen.

Entwicklung der Erzsprühlanze besonderes kompliziert

Besonders lange haben die Forscher für die Gestaltung der Erzsprühlanze gebraucht. Dieses Element muss das Erz hocheffektiv im Ofen verteilen, damit die gewünschte Reaktion entsteht. Die jetzige Lanze kann 450 Tonnen Eisenerzpartikel je Stunde versprühen. Ein mit drei Lanzen ausgestatteter Ofen könnte Jahr für Jahr 7,11 Millionen Tonnen Eisen herstellen, CO2-Neutralität inklusive. China erhofft sich damit zunächst, die Energieeffizienz der eigenen Stahlindustrie um über ein Drittel zu verbessern.


Bis jetzt ist dies nur eine Meldung. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Herstellungsprozess tatsächlich auf Großmengen skalieren lässt und wie es um die Produktqualität bestellt ist. Dafür sind unabhängige Untersuchungen nötig, die nebenbei die tatsächliche Effizienz und Umweltfreundlichkeit bewerten.

Quelle: winfuture.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.