Die Entfernung eines Hirntumors ist eine riskante und langwierige Angelegenheit. Wenn nach vielen Stunden das entartete Gewebe endlich fort ist, folgt mindestens ein Tag auf der Intensivststation, danach ein längerer stationärer Aufenthalt und natürlich die mehrwöchige Reha. Mit dem medizinischen Roboter ZAP-X ändert sich das – werden Hirnoperationen demnächst so leicht wie Zähneziehen? Hirn-OPs sind normalerweise hochrisikant. Der Patient benötigt keine Anästhesie und keine Reha 30 Minuten braucht der Super-Roboter ZAP-X im Europäischen CyberKnife Zentrum in München, um einen Hirntumor zu entfernen, der sonst eine fünfstündige Operation erfordert. Der Patient muss sich hierfür auf eine Liege legen, dann richten sich 100 Photonenstrahlen auf seinen Kopf, die den Tumor mit ultraharten Röntgenstrahlen befeuern, während das System um den Schädel rotiert. Die Strahlen töten das Erbgut des Gewächses ab und sorgen davor, dass sich der Krebs innerhalb der nächsten Wochen auflöst. Schmerzen entstehen dabei nicht, deshalb benötigt der Patient auch keine Anästhesie und kann direkt nach der Behandlung das Krankenhaus verlassen. Die Tumore dürfen höchstens 3,5 cm groß sein In den USA und in China hat diese Robotertechnik bereits Einzug gehalten, jetzt kommt sie auch in Europa an. Das Klinikum Großhadern hat die Ehre, die Technik zuerst in Empfang zu nehmen und seine Patienten damit zu therapieren. Per Radiotherapie lassen sich vaskuläre Fehlbildungen, Hypophysenadenome, Neurinome und Meningeome behandeln. Allerdings darf das Geschwulst die Größe von 3,5 Zentimetern nicht überschreiten. Es sollte sich im frühen oder höchstens mittleren Stadium befinden und nicht bereits gestreut haben. Die Strahlungsdurchmesser lassen sich variieren und exakt auf den jeweiligen Tumor anpassen. Eine Roboter-OP kostet ungefähr 7.500 Euro Die Multiple Tomography Angiography Systems (MTA) hat in Europa die CE-Zulassung für den Einsatz in Kliniken; in den USA gab die FDA, die United States Food and Drug Administration, das offizielle Okay. Die Effektivität des neuen Systems steht laut wissenschaftlicher Studien einer Operation in nichts nach. In manchen Fällen, je nach Position des Tumors, besteht allerdings die Notwenigkeit, eine reguläre Operation mit der Radiochirurgie zu kombinieren. Die klassische OP kostet etwa 10.000 Euro, ohne die nachfolgende Reha. Die Roboterbehandlung schlägt hingegen mit ungefähr 7.500 Euro zu Buche. Sogar der Preis spricht für die neue Therapie. Quelle: forschung-und-wissen.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter