Solarfarmen haben den Nachteil, dass ihre Stromproduktion naturgemäß schwankend ist. Denn zum einen scheint die Sonne nicht immer gleich stark. Zum anderen kann nachts gar kein Strom produziert werden. Es gibt daher bereits verschiedene Ansätze, die Energie zu speichern. Ein chilenisches Solarthermie-Kraftwerk beispielsweise erhitzt tagsüber flüssiges Salz und kann diese Wärme dann nachts zur Stromproduktion nutzen. In anderen Fällen werden Solarkraftwerke schlicht mit Lithium-Ionen-Batteriespeichern kombiniert. Aber auch die Kombination von Solarenergie und Wasserkraft könnte zur Lösung der Problematik beitragen. Dieser Ansatz wird nun in Portugal erstmals in großem Stil umgesetzt: Dort errichtet der größte Energiekonzern des Landes, EDP, eine schwimmende Solarfarm auf dem Alqueva-Stausee. Dieser entstand, weil eine große Staumauer errichtet wurde, die den Fluss Guadiana aufstaut. Heute handelt es sich um den größten künstlichen See in Westeuropa. Bild: EDP Die vorhandene Infrastruktur kann genutzt werden Die riesige Talsperre erfüllt verschiedene Funktionen. So dient sie unter anderem zur Bewässerung der umliegenden Regionen. Auch bei der Versorgung mit Trinkwasser spielt sie eine wichtige Rolle. Gleichzeitig wird hier aber natürlich auch Ökostrom aus Wasserkraft gewonnen. Zudem kann die Anlage als Pumpspeicherkraftwerk genutzt werden. Wenn also gerade viel Strom zur Verfügung steht, kann Wasser nach oben gepumpt werden, was dann in Zeiten einer hohen Stromnachfrage wieder abgelassen wird. Auf diese Weise fungiert die Stau-Anlage auch als Energiespeicher. Hier kommt nun die schwimmende Solarfarm ins Spiel. Wenn diese auf dem Stausee errichtet wird, kann nicht nur die vorhandene Infrastruktur – etwa der Anschluss an das Stromnetz – genutzt werden, sondern es ist auch möglich die beiden Energieformen miteinander zu kombinieren. So könnte an besonders heißen und sonnenreichen Tagen Wasser nach oben gepumpt werden, um damit an regnerischen Tagen Strom zu erzeugen. Die schwimmende Solarfarm soll weiter ausgebaut werden Soweit zumindest die Theorie. In der Praxis werden die rund 12.000 schwimmenden Solarmodule ab Juli Strom produzieren. Sie kommen auf eine Leistungsfähigkeit von 7,5 Gigawattstunden pro Jahr. Dies reicht rein rechnerisch aus, um 1.500 Haushalte mit Ökostrom zu versorgen. Um nicht alleine auf das Pumpspeicherkraftwerk angewiesen zu sein, wird zudem auch eine Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 2 MW errichtet. Diese ist vor allem gedacht, um kurzfristigere Schwankungen der Stromproduktion auszugleichen. Zukünftig dürfte zudem noch einmal deutlich mehr Solarstrom auf dem Stausee produziert werden. Denn EDP hat bereits angekündigt, einen zweiten schwimmenden Solarpark mit einer Kapazität von 70 MW errichten zu wollen. Portugal bietet als eines der sonnenreichsten Länder in Europa grundsätzlich extrem gute Voraussetzung für die Produktion von Solarstrom. Offensichtlich sollen nun verstärkt auch schwimmende Solarfarmen dazu beitragen, den Strommix des Landes nachhaltig zu gestalten. Via: Electrek Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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