Dass es einen Nachfolger für das äußerst erfolgreiche Neun-Euro-Ticket geben wird, war zwar nicht eindeutig sicher, aber doch sehr wahrscheinlich. Nun sieht es so aus, als soll es bald so weit sein. Die Verkehrsminister:innen des Bundes und der Länder einigten sich auf die schnellstmögliche Einführung eines bundesweites Tickets für den Öffentlichen Personennahverkehr. Mit 49 Euro pro Monat soll dieses allerdings etwas teurer werden als sein Vorgänger. Bild: MissyWegner, Public domain, via Wikimedia Commons 49 Euro pro Monat für den Nahverkehr Der Beschluss fiel auf einer Konferenz in Bremerhaven. Die Einführung des Tickets soll bereits zum 1. Januar des nächsten Jahres erfolgen. Der Kostenpunkt: 49 Euro. Nun liege der Ball im Spielfeld der Ministerpräsidentenkonferenz, so Bremens Verkehrssenatorin Maike Schaefer nach der Konferenz in Bremerhaven. Die Initiative für das Ticket sei vom Bund ausgegangen, der gleich eine Förderung von 1,5 Milliarden Euro zusagte, so Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP). Die Einführung des Tickets zum 1. Januar bezeichnete er als „Idealfall“, der im Vorfeld noch abgeklärt werden müsse. Nutzer:innen sollen das Ticket digital als Abo buchen können, aus dem sie jederzeit wieder aussteigen können. Die Senkung der Hürden für die Nutzung des ÖPNV sein ein enormer Modernisierungsschritt, der nicht nur Einheimischen zugute käme, sondern auch Touristen, so Wissing weiter. Die Einigung sei eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die Ministerpräsidenten nun über technische Einzelheiten diskutieren können. Die zentralen Fragen seien allerdings geklärt, wenngleich in allgemeinen Fragen zur Finanzierung des ÖPNV auf der Konferenz noch keine Einigung erzielt werden konnte. Allerdings stehe diese Frage sowieso noch auf der Tagesordnung der Ministerpräsidentenkonferenz. Nachfolge des 9-Euro-Tickets Wissing erklärte sich mit dem Preis von 49 Euro einverstanden, machte es aber zur Bedingungen, dass die Länder gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen an den Vertriebskosten arbeiten. Diese betragen derzeit etwa zwei Milliarden Euro und liegen damit deutlich zu hoch. Das System solle digitaler werden, um die Kosten zu senken. Die Länder hatten außerdem vom Bund eine Aufstockung der Regionalisierungsmittel verlangt, um die Infrastruktur aufbessern zu können. Das geplante Ticket liegt derweil preislich deutlich über den 29 Euro, die Umweltschutzverbände wie Greenpeace gefordert hatten. Das 49-Euro-Ticket soll die Nachfolge des Neun-Euro-Tickets regeln, das es vom 1. Juni bis Ende August zu kaufen gab. Nach Daten des Verbandes deutscher Verkehrsbetriebe sei das Ticket 52 Millionen Mal verkauft worden. In einer Umfrage gab etwa die Hälfte der 6000 befragten an, ein Neun-Euro-Ticket zu besitzen. Die Hauptgründe bei denen, die das Ticket nicht kauften, waren fehlende Nutzungsanlässe, eine Vorliebe fürs Auto sowie Ärger mit umständlichen Verbindungen. Nach Ablauf der Laufzeit des Neun-Euro-Tickets beschloss die Bundesregierung, eine weitere Rabattaktion anzubieten. Dafür wurden 2,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt – mehr gäbe der Haushalt nicht her, heißt es aus dem Bundesfinanzministerium. In mehreren Städten und Gemeinden gibt es inzwischen eigene Pläne für regionale Alternativen, so etwa Überlegungen hinsichtlich eines 365-Euro-Tickets in Berlin. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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