Wasserfilter sind ein kontrovers diskutiertes Thema. Verbreitet sind zwei unterschiedliche Typen: Aktivekohlefilter wie die beliebten BRITA-Filter sowie Osmose-Filter. Erstere haben den Nachteil, dass sie quasi ein Nährboden für Bakterien sind, letztere filtern dagegen neben Schadstoffen auch wichtige Mineralien aus dem Wasser heraus. Ein kleines Startup aus Berlin hat jedoch einen neuen Wasserfilter entwickelt, der die Nachteile beider Systeme eliminiert. Saubere als herkömmlich gefiltertes Wasser Das Startup namens mittemitte setzt bei ihrem Wasserfilter auf eine patentierte Destillationstechnologie. Destillationswasserfilter sind derzeit die effizienteste Lösung für die Aufbereitung von Wasser. Anders als bei Aktivkohlesystemen gibt es bei der Destillationstechnologie keinen Punkt im System, in dem wieder Schadstoffe ins Wasser gelangen können. Der Filter entfernt Viren, organische und anorganische Komponenten, Bakterien, Pestizide, Pharmazeutika, Hormone und andere Schadstoffe aus dem Wasser. Zurück bleibt gefiltertes Wasser mit einem TDS-Wert von 2 ppm. Zum Vergleich: Wasser aus der Leitung hat einen TDS-Wert von etwa 350 ppm, destilliertes Wasser bringt es auf 1 ppm. Da auch die Destillationstechnologie Wasser nicht nur von Schadstoffe, sondern auch von Mineralien befreit, hat mittemitte sich einen besonderen Clou ausgedacht: Am Ende wird das gereinigte Wasser in einem Zusatzbehälter wieder mit Mineralien versetzt. Diese müssen bei einem Ein-Personen-Haushalt etwa alle 6 Monate nachgefüllt werden. Je nach Geschmack stehen unterschiedliche Kartuschen zur Auswahl. Den mitte-Wasserfilter gibt es in zwei Varianten: Eine freistehende mit Wassertank, der nachgefüllt werden muss, sowie eine fest verbaute mit Wasseranschluss. Beide Filter arbeiten kontinuierlich und können pro Stunde einen halben Liter Wasser bereitstellen. Einer der Wasseraufbereiter kann also pro Tag 12 Liter Wasser reinigen. Wasseraufbereiter mit Smart-Funktionen Wie viele andere Produkte auch hat mittemitte den Wasseraufbereiter mit Smart-Funktionen ausgestattet. Über eine App kann die Qualität des gereinigten Wassers abgefragt werden (entsprechende Sensoren sind in den Geräten verbaut) sowie auf Wunsch Wasser mit einer bestimmten Temperatur abgerufen werden. Außerdem trackt die App von mittemitte den Wasserkonsum und spendet pro Liter einen bestimmten Betrag an die Hilfsorganisation water.org. Außerdem informiert die App darüber, wann das Wasser im frei stehenden Gerät nachgefüllt werden muss, informiert den Nutzer, wann der Wasseraufbereiter gereinigt werden muss und wann die Mineralien-Kartusche getauscht werden muss. Auf Wunsch wird diese sogar direkt und automatisch nachbestellt. Momentan läuft eine Indiegogo-Kampagne für die Finanzierung des Wasseraufbereiters. Braucht man überhaupt einen Wasserfilter? Es gibt kein Produkt im Lebensmittelbereich, das so streng kontrolliert wird wie Wasser aus der Leitung. Die Einhaltung der Trinkwasserverordnung wird in öffentlichen Wasserwerken mehrmals pro Tage geprüft, ähnliches gilt für das öffentliche Leitungssystem. Generell gilt also, dass Leitungswasser in Deutschland in der Regel unbesorgt getrunken werden kann. Problematisch kann dagegen der Teil des Leitungssystems sein, der im eigenen Haus bzw. auf dem eigenen Grundstück liegt. Ab Grundstückseingang liegt die Verantwortung für die Leitungen beim Eigentümer. Bei alten Rohren können Verunreinigungen mit Blei oder Kupfer auftreten. Wer unsicher ist, kann das Wasser aus der Leitung bei privaten Laboren testen lassen. Bei Verunreinigungen kann es durchaus sinnvoll sein, einen Wasserfilter einzusetzen. Gleiches gilt etwa, wenn das Wasser einen hohen Kalkgehalt hat. Wiederaufbereitetes Wasser schont in diesem Fall Geräte wie Kaffeemaschine und Wasserkocher. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter