Während in Deutschland immer mehr marode Brücken ganz oder teilweise gesperrt werden müssen, obwohl sie noch nicht viel älter sind als 50 Jahre, hat das kanadische Architektenbüro Provencher Roy in Montreal mit einer Technik, die an der Université de Sherbrooke in der kanadischen Provinz Qebec entwickelt worden ist, zwei Brücken gebaut, die 125 Jahre alt werden sollen. Zudem ist ein Teil des Zements für den Beton, aus dem die Darwin Bridges bestehen, durch einen ungewöhnlichen Zuschlagstoff ersetzt worden: 40 Tonnen Glaspulver, für das 70.000 gebrauchte Weinflaschen zerdeppert wurden. Das hat die CO2-Emissionen um ebenfalls 40 Tonnen reduziert, die bei der Herstellung des Zements in die Atmosphäre geblasen worden wären. Das Glaspulver sorgt dafür, dass der damit angerührte Beton fester wird als der klassische. Bild: Provencher Roy Edelstahl statt rostender Baustahl Eine weitere Innovation ist der Einsatz von Edelstahlarmierungen. Im Gegensatz zum üblichen Baustahl kann dieser nicht rosten. Rost ist eine große Gefahr für Spannbetonbrücken, wie vor allem Deutschlands Autofahrer wissen, die unter anderem unter dem Abriss der Rahmedetalbrücke im Zuge der Autobahn 45 bei Lüdenscheid leiden, ganz zu schweigen von den Bewohnern der Stadt, die den Umleitungsverkehr verkraften muss. Wenn in Risse Wasser eindringt beginnt Baustahl zu rosten. Das Volumen wächst, sodass sich der Riss vergrößert, bis die Brücke ihre Tragfähigkeit verliert. 17 Jahre Forschung zahlen sich aus „Diese Brücken wurden dank der 17-jährigen Forschung am Institut für Glastechnik an der Université de Sherbrooke in der kanadischen Provinz Qebec und in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Montreal ermöglicht“, sagt Sylvain Ouellet, Leiter der Infrastruktur bei der Stadt Montreal. Die sanft geschwungenen neuen Brücken – jede von ihnen hat eine Länge von 37 Metern – überqueren eine vierspurige vielbefahrene Straße. Sie wird mit energiesparenden Leuchtdioden erhellt. Ein üppig begrünter Bereich zwischen den Brücken und an deren Seiten sollen den Sichtbeton beleben und zusätzlich zum Klimaschutz beiztragen, wenigstens ein bisschen. via Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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