Epoxidharz ist leicht und immens haltbar. Was man damit zusammenklebt, das hält auch dann noch, wenn man es wieder trennen möchte. An den Rotorblättern von Windkraftanlagen ist dieses praktische Kunstharz kaum mehr wegzudenken, wird aber bei der Entsorgung zum Problem. Die verklebten Komponenten sind und bleiben verklebt, sodass ein Recycling kaum möglich erscheint. Der dänischen Anlagenhersteller Vestas verkündet nun einen Durchbruch bei der Lösung dieses brennenden Abfallproblems.


Rotorblätter für neue Windkraftanlagen

Rotorblatt-Komponenten für die Wiederverwertung trennen

Bis zu 60.000 Tonnen pro Jahr allein aus ausrangierten Rotorblättern könnten ab 2025 anfallen, dann nämlich, wenn ein großer Schwung von Altanlagen marode wird. Die Windräder stammen aus Zeiten, als die Müllvermeidung in diesem Bereich noch kaum ein Thema war, ganz im Gegenteil, es ging darum, möglichst schnell und viel grüne Energie aus Wind zu erzeugen. Jetzt stehen die schmutzigen Folgen ins Haus, die es abzufedern gilt. Dafür hat sich Vestas mit einem Epoxidproduzenten namens Olin Corporation sowie mit der Universität Aarhus und Stena Recyling zusammengetan. Es galt, einen Weg zu finden, die Rotorblattkomponenten für die Wiederverwertung zu trennen.

In Zukunft drohen riesige Rotorblatt-Deponien

Die meisten modernen Rotorblätter bestehen aus einem kunststofffaltigen Glasfasers-Stützgerüst, das in Epoxidharz getränkt wurde. So halten sie jahrzehntelang Wind und Wetter stand, ohne dabei zu schwergewichtig zu sein. Die bisherige Untrennbarkeit dieser Materialien vermiest die Ökobilanz, riesige Deponien mit unverrottbarem Müll drohen. Und sie werden zeitverzögert im selben Maße wachsen, wie die Windkraftfelder immer weiter zunehmen.


Im Rahmen des Recyclingprojekts »Circular Economy for Thermosets Epoxy Composites« (CETEC) Ist es nun gelungen, in einem zweistufigen Prozess das Epoxidharz und die Fasern voneinander zu trennen. Im Anschluss gelingt die Zerlegung des Epoxids in seine Bestandteile. Gleichzeitig arbeitet Vestas daran, ab 2024 nur noch vollständig recyclebare Windkraftanlagen zu produzieren. So lässt sich die Ökobilanz ein gutes Stück gerade rücken.

Quelle: golem.de

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