In drei Jahren wird erstmals ein Schiff zwischen der französischen Hafenstadt St. Nazaire und Mobile im US-Bundesstaat Alabama pendeln, das bei jedem Seemann, dem es unterwegs begegnet, Aufsehen erregen wird – bei Passagieren von Kreuzfahrtschiffen ebenso. Sechs hohe Türme ragen vom Deck aus in die Luft, die sich, angetrieben von Elektromotoren, mal schneller, mallangsamer drehen. Diese nach ihrem Erfinder Flettner-Rotoren genannten Gebilde wirken wie Segel. Sie wandeln Querwinde in eine Kraft um, die das Schiff in Fahrtrichtung beschleunigt. Dreht der Wind kehrt sich die Rotation um. Das soll den Treibstoffverbrauch drastisch senken. Dazu kommt eine Routing-Software, die für jede Atlantiküberquerung des Kurs ermittelt, auf dem der Wind den größten Beitrag für den Antrieb leisten kann. Bild: Airbus Das Schiff, das noch zwei baugleiche Geschwister bekommen soll, hat der europäische Luftfahrtkonzern Airbus bei Louis Dreyfus Armateurs, einem Schifffahrtsunternehmen mit Sitz in Suresnes bei Paris bestellt. Es soll auch als Reeder für den Betrieb verantwortlich sein. Motoren schlucken Diesel oder Methanol Da der Wind nicht immer weht und nie stark genug, dass dessen Kraft allein reicht, um das Schiff den Atlantik überqueren zu lassen, ist es noch mit Zweistoffmotoren ausgestattet, die mit maritimem Dieselöl oder Methanol betrieben werden. Methanol gehört zu den umweltverträglichsten Treibstoffen für Verbrennungsmotoren. Die Schiffe sollen die amerikanische Endmontagelinie für Single-Aisle-Flugzeuge des europäischen Konzerns mit Hauptsitz in Toulouse, das sind Flugzeuge mit nur einem Mittelgang wie die Baureihe A320, mit Bauteilen versorgen. Bisher sind dafür gecharterte Frachter zuständig. Bauteile für sechs Flugzeuge haben Platz Jedes der neuen Schiffe wird siebzig 40-Fuß-Container und sechs Single-Aisle-Flugzeug-Unterbausätze, also Flügel, Rumpf, Motorpylone, Höhen- und Seitenleitwerke, transportieren. Bei den heute eingesetzten Schiffen sind es nur drei bis vier Sätze. 63 Prozent weniger CO2 geplant Bis 2030 sollen durch den Einsatz der neuen Schiffe die Emissionen von Kohlenstoffdioxid (CO2) von 68.000 auf 33.000 Tonnen sinken. Das soll zum Ziel des Unternehmens beitragen, seine gesamten industriellen Emissionen bis zum Ende des Jahrzehnts um bis zu 63 Prozent zu reduzieren – im Vergleich zum Basisjahr 2015. Gleichzeitig will Airbus den Ausstoß an Flugzeugen pro Monat deutlich erhöhen. via Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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