Gärtnern ist besonders in Corona-Zeiten ein Hobby im Auftrieb. Doch besonders neue Hobbygärtner stehen oft vor einer Vielzahl an Informationen, die es zu erlangen und zu verarbeiten gilt. Hier setzt das Startup Farmee mit seiner App Alphabeet an. Diese soll langfristig zur größten Garten-Community der Welt werden und hilft den Nutzern dabei, Wissen über biologischen Gemüseanbau aufzubauen.


Bild: Alphabeet

App für nachhaltiges Gärtnern

In der Alphabeet-App finden interessierte Nutzer unter anderem einen smarten Beetplanungs-Algorithmus sowie eine täglich wachsende Pflanzenbibliothek. Die inzwischen etwa 100.000 Nutzer können sich außerdem gegenseitig bei Fragen und Problemen helfen. Dabei liegt der Fokus innerhalb der App, die sowohl als Webversion als auch als alleinstehende App auf mobilen Endgeräten verfügbar ist, auf biologischem Anbau.

Bei Alphabeet handelt es sich um eine App des Stuttgarter Startups Farmee, das im Februar 2020 an den Start ging. Das Timing war sozusagen ideal, da im Laufe der nächsten Monate diverse Maßnahmen gegen die Verbreitung von SARS-CoV-2 die Menschen in ihre eigenen vier Wände. Aber auch insgesamt treffen die drei Gründer Jens Schmelzle, Steffen Abel und Florian Haßler offenkundig den Zeitgeist. Auf das Thema Nachhaltigkeit wird inzwischen generationenübergreifend relativ viel Wert gelegt. „Der Gartenmarkt wächst seit Jahren. Auch Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung und Do-it-yourself sind gesellschaftliche Entwicklungen, die uns in die Hände spielen und die wir mit unserem Service gerne begleiten„, so Schmelze.


Auch Klimaschutz ist ein Thema

Aber bei Alphabeet geht es um mehr als nur der Unterstützung von Hobbygärtnern. Die Gründer sehen ihre App auch als Mittel gegen den Klimawandel. „Pro Person entstehen in Europa alleine über unsere Ernährung jährlich rund neun Tonnen CO2-Äquivalente. Unser Ernährungssystem ist mitverantwortlich für Artensterben, Auslaugung von Böden und Ausbeutung von Mensch und Tier weltweit. Unsere Großeltern haben weniger Fleisch gegessen und konnten ihre Nahrung oft selbst anbauen – saisonal und regional. Viele junge Menschen entdecken die Freude am Gemüseanbau heutzutage wieder für sich, aber es fehlt an Wissen. Hier kommt Alphabeet ins Spiel„, erklärt Haßler.

Das Potential der App geht auch an Investoren nicht vorbei. So konnte Alphabeet kürzlich eine Finanzierungsrunde abschließen, bei der insgesamt sieben Investoren eine Summe in Höhe von 1,15 Millionen Euro aufbrachten, die verwendet werden soll, um Alphabeet zu weiterem Wachstum zu verhelfen.

Dabei legen die Gründer auch beim Thema Wachstum Wert auf Nachhaltigkeit. Das Startup ist daher nicht Exit-orientiert, sondern als Purpose-Company organisiert. Dabei handelt es sich um eine Organisationsform, bei der Gewinne im Unternehmen bleiben und reinvestiert werden.

Gründer stellen Unternehmenszweck über Profit

Der Sinn unseres Startups ist es, möglichst viele Menschen zum nachhaltigen Gemüseanbau zu befähigen. Diesen Unternehmenszweck wollen wir immer in den Mittelpunkt stellen und Gewinne sollen unserer langfristigen Mission dienen„, so Schmelzle weiter.

Das frische Kapital soll vor allem in die Alphabeet-App sowie ins Marketing fließen. Vor allem ist der Aufbau eines eigenen Shops und ein B2B-Modell geplant. Ferner soll die App international skaliert werden.

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