Bisher gibt es keine Möglichkeit, den Ausbruch eines Vulkans exakt zu prognostizieren. Zwar sammeln Wissenschaftler heute zahlreiche Daten über noch aktive Vulkane. Doch bisher ist es nicht gelungen, dabei einen globalen Frühindikator zu identifizieren. Ein neuer Ansatz könnte nun allerdings zu Fortschritten in diesem Bereich führen. Demnach hat jeder Vulkan seine individuellen Eigenschaften und explodiert bei unterschiedlichen Bedingungen. Die Forscher versuchen nun also zu ergründen, welche spezifischen Besonderheiten es bei der letzten Eruptionen eines Vulkans gab. Oftmals liegen diese aber schon eine ganze Weile zurück, weshalb eine besondere Art von Zeitzeuge befragt werden muss: Die Wissenschaftler untersuchen alte Gesteinsbrocken von vorherigen Ausbrüchen.


Kleine Gasbläschen geben Auskunft über vergangene Eruptionen

So fanden sie beispielsweise in einem konkreten Fall ein Mineral namens Apatit, in das kleine Gasblasen eingeschlossen waren. Die Analysen der Forscher zeigten nun, dass bei diesem Vulkanausbruch sich zunächst sehr viel Magma unter der Oberfläche sammelte, bevor dann Gas hinzukam. Wenig später kam es schließlich zur Eruption. In diesem konkreten Fall wäre also nicht die Ansammlung von Magma der entscheidende Indikator für den bevorstehenden Ausbruch, sondern das Auftauchen bestimmter Gase. Forscher können dies dann überwachen und die Bewohner im Ernstfall zeitnah warnen. Wohlgemerkt funktioniert diese Methode allerdings nur bei diesem konkreten Vulkan und kann nicht auf andere Berge übertragen werden.


Ein Frühwarnsystem für besonders gefährliche Vulkane scheint möglich

Dort müssen dann wiederum eigene Nachforschungen über die Vulkanausbrüche der Vergangenheit durchgeführt werden. Die beteiligten Wissenschaftler sprechen dabei von forensischer Arbeit. „Diese Methode versorgt uns noch immer nicht mit einem simplen Tool, um die zukünftigen Ausbrüche aller Vulkane zu prognostizieren. Aber es zeigt, wie ein forensischer Blick auf die Überbleibsel vergangener Explosionen an spezifischen Vulkanen uns helfen kann, die Überwachungssignale zu identifizieren, die uns über zukünftige Ausbrüche aufklären können“, erklärt David Pyle, der Autor einer entsprechenden Studie. Flächendeckend zum Einsatz gebracht, könnten zukünftig zumindest die gefährlichsten Vulkane mit einem individuellen Warnsystem ausgestattet werden.

Via: Popsci

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