Die amerikanische Football-Liga NFL boomt: Die Stadien sind voll, die Fernsehverträge werden immer lukrativer und der Super Bowl gehört zu den größten Sportereignissen der Welt. Grundsätzlich könnten die Besitzer der einzelnen Teams also sehr zufrieden sein. Allerdings fällt ein Schatten auf den Erfolg der Liga: Eine Studie zeigte in diesem Jahr, dass dieser Erfolg lange Zeit durch die Gesundheit der Spieler erkauft wurde. Dabei reden wir nicht über Knochenbrüche und Kreuzbandrisse, die in jedem Sport vorkommen können, sondern über lang anhaltende Hirnverletzungen. Konkret haben die Forscher die Gehirne von 111 bereits verstorbenen NFL-Profis untersucht – und bei 110 von ihnen die degenerative Hirnkrankheit CTE diagnostiziert. Die vermutete Ursache: Nicht richtig ausgeheilte Gehirnerschütterungen. Bei solchen Szenen mit vollem Körpereinsatz kann es leicht zu Gehirnerschütterungen kommen. Foto: Erik Drost, Phil Taylor, Flickr, CC BY-SA 2.0 Die Daten werden direkt auf ein Tablet am Spielfeldrand gesendet Die NFL hat daher ein millionenschweres Programm aufgelegt, um solche Spätfolgen zukünftig zu vermeiden. Forscher der Brigham Young University haben nun ein interessantes Hilfsmittel entwickelt, um Gehirnerschütterungen frühzeitig zu erkennen: Einen speziellen Schaum im Helm der Spieler. Dieser misst, wie stark ein Stoß gegen den Helm wirklich ist und sendet diese Daten automatisiert auf ein Tablet am Spielfeldrand. Die Trainer dort können dann genau einsehen, wie viele Zusammenstöße ein Spieler mit dem Kopf bereits hatte und wie heftig diese waren. Daraus wiederum lässt sich dann ableiten, wie hoch die Gefahr einer Gehirnerschütterung ist und ob ein Spieler das Feld verlassen muss. Denn inzwischen gelten in der NFL strenge Regeln: Gibt es Anzeichen für eine Gehirnerschütterung muss der Spieler ausgewechselt werden. Der Schaum kann auch in vielen anderen Bereichen angewendet werden Auch bisher gab es bereits spezielle Sensoren für Helme. Diese konnten aber nur sagen, dass ein Zusammenstoß passiert ist – nicht aber wie stark dieser war. Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz in Kombination mit den detaillierten Daten könnten Gehirnerschütterungen zukünftig deutlich schneller und genauer erkannt werden als bisher. Mehr noch: Sogar eine Art Frühwarnsystem wäre denkbar. Grundsätzlich lässt sich der neue Schaum zudem nicht nur im American Football verwenden. Auch bei Motorrad- und Fahrradhelmen könnten entsprechende Daten sinnvoll sein, um die Gefahr einer Kopfverletzung besser ausschließen zu können. Aber auch andere Sportarten könnten profitieren: Ein Hersteller hat die Technologie etwa bereits in eine Taekwondo-Weste integriert. Diese hilft den Sportlern nun beim Training. Via: Engadget Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden