Man mag über militärische Technologie denken, was man will, Fakt ist aber, dass auch hier Fortschritte gemacht werden, die auch der Allgemeinheit zu Nutze kommen. Ob das bei folgender Entwicklung auch der Fall ist, wird sich wohl zeigen müssen: Das US-amerikanische Militär entwickelt eine Art Railgun, die mit Hilfe von Elektromagnetismus Projektile mit hohen Geschwindigkeiten abfeuern kann.


Neue Waffenkategorie

Das US-amerikanische Militär arbeitet bereits seit mehreren Jahren an dem Konzept. Nun steht man kurz vor dem Durchbruch. Bei dem Konzept werden Projektile, statt wie bei konventionellen Waffen durch die Energie einer Explosion, mit Hilfe von elektromagnetischen Feldern abgefeuert. Diese entstehen durch auf jede Seite der Waffe anliegende elektronische Spannungen.


Bei konventionellen Waffen verliert das Projektil an Geschwindigkeit, wenn es nach der Zündung der Treibladung durch den Lauf wandert. Bei der Railgun ist das anders: Das Projektil gewinnt auf dem Weg durch den 10 Meter langen Lauf sogar noch an Geschwindigkeit, den es dann mit mehr als 7000 km/h verlässt.

Bereits in den 1980er Jahren spielte der damalige US-amerikanische Präsident Ronald Reagan mit dem Gedanken, Railguns gegen Raketen mit atomaren Sprengköpfen einzusetzen.

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Die Rückkehr der Kriegsschiffe

Ein wichtiger Einsatzbereich für die Railgun wären Kriegsschiffe, vor allem Zerstörer. Die Waffen benötigen 25 Megawatt an Energie sowie einen großen Stromspeicher, was den Einsatz auf Fahrzeugen problematisch macht. Kriegsschiffe jedoch haben teilweise mehr als genug Energiereserven, um die benötigte Menge bereitzustellen.

Die US Navy hat nach dem zweiten Weltkrieg viele Kriegsschiffe in den Ruhestand geschickt. Der Kampf zur See wird heute nicht mehr mit Kanonen gefochten, sondern mit Jets und ballistischen Raketen. Nun könnte sich dies wieder ändern.

Momentan haben die 6-Zoll-Kanonen der Navy eine Reichweite von etwa 24 km. Im zweiten Weltkrieg kamen 16-Zoll-Kanonen zum Einsatz, die 61 Meilen weit feuern konnten. Die Reichweite der Railguns wird etwa 200 km betragen.

3 Kommentare

  1. Fattyman

    21. Juni 2016 at 21:58

    Viel interessanter sind die zivilen Einsatzmöglichkeiten der Railguntechnologie. Der StarTram als Möglichkeit Objekte – bemannte als auch unbemannte – billig und in Massen in den Erdorbit und weiter zu befördern. Der Hyperloop – ein Zugsystem, das in einer fast luftleeren Röhre operiert und auf Railgunschienen permanent fortbewegt wird.

    Der Stolz, eine Technologie endlich auch zum Töten einsetzen zu können, sollte hier eigentlich nicht Grund zum Optimismus sein. Kanonen bringen den Fortschritt nicht direkt voran – sie sorgen letztendlich, wenn sie eingesetzt werden für menschliche Verluste und Leid.

  2. Max

    22. Juni 2016 at 12:05

    Danke Fattyman! Jemand der Vernunft besitzt und sich gegen solche Waffen ausspricht, die Menschen töten. Das gleiche gilt auch für diesen Artikel: https://www.trendsderzukunft.de/exacto-selbstlenkende-gewehrpatrone-trifft-zu-100-prozent/2015/05/01/

    Das geht alles in die falsche Richtung.

  3. Alexander Trisko

    22. Juni 2016 at 15:18

    Mit Verlaub, aber zum einen gibt es mehr als genug Technologien, die ihren Ursprung in militärischen Anwendungen hatten (GPS war in seiner Urform ein Raketenleitsystem), und zum anderen zäumt ihr das Pferd von der falschen Seite auf. Solange Menschen gegeneinander kämpfen, werden sie auch neue Waffensysteme entwickeln. Es geht hier auch nicht um „Stolz“, sondern darum, über eine Einsatzmöglichkeit einer Technologie zu berichten. Ich könnte das auch völlig neutral tun (was angemessener wäre), aber dann sind die Reaktionen erfahrungsgemäß recht..heftig.

    Sich gegen für den militärischen Bereich entwickelte Waffen auszusprechen ist sinnlos. Die Frage, mit der sich die Weltgemeinschaft beschäftigen sollte, ist viel eher, warum wir diese überhaupt brauchen.

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