Hochrechnungen zufolge werden im Jahr 2050 9,7 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Neben dem Klimawandel und dem Umweltschutz wird auch die Ernährung der Menschen in Zukunft noch weiter an Bedeutung zunehmen. Ein in Barcelona ansässiges Unternehmen hat sich Gedanken zur Ernährung der Menschen in Zukunft gemacht und dabei sogenannte Smart Floating Farms entwickelt. Das sind dreistöckige Gebäudekomplexe, die unter anderem auch schwimmend auf dem Meer errichtet werden können und auf den Dächern über Solarpanele verfügen. Die Farmen sind nicht nur autark, sondern bieten auch eine Menge Platz für Hydrokulturen und die Fischzucht. Smart Floating Farms liefern 8 Tonnen Gemüse und Obst pro Jahr In der letzten Zeit gab es bereits spannende Projekte, die gute Ansätze lieferten und zeigten, wie der Nahrungsknappheit in Zukunft entgegengewirkt werden kann. Ein Stichwort ist dabei das urbane farming, zudem entwickelten Architekten bereits Häuser, die in der Lage sind selbst Strom, Wasser und Nahrung zu erzeugen. Den Visionären zufolge ist eine der gigantischen Farmen dafür ausgelegt pro Jahr acht Tonnen Gemüse und 1,5 Tonnen Fisch zu fördern. Die Errichtung einer dieser Farmen ist nicht nur auf dem offenen Meer möglich, sondern auch auf Flüssen und Seen. In Zukunft wird es also keinen anderen Weg geben, als den Anbau von Nahrung auch auf das Meer auszuweiten. Ackerland wird vermehrt knapp und Klimaveränderungen sorgen für Probleme und rückläufige Erträge. Das erkannte auch schon Sergio Gamberini von der Ocean Reef Group. Der Forscher experimentiert bereits seit zwei Jahren, zusammen mit seinem Team, mit effizienten Unterwasser-Gärten. So gelang es bereits Erdbeeren, Kopfsalat und auch Basilikum in den Tiefen anzubauen und zu ernten. Drei Stockwerke und ein in sich stimmiger Versorgungskreislauf Die Floating Farms sollen in Zukunft Nahrung für neun Milliarden Menschen liefern. Es handelt sich dabei um gigantische Gebilde, die über eine Fläche von mehreren tausend Quadratmetern verfügen. Jeder der insgesamt drei Stöcke einer Farm, ist ein eigenständiges Produktionsegment. Im unteren Stock wird Fisch gezüchtet, während in der zweiten Etage Gemüse, Kräuter, Obst und Getreide angebaut werden. Stock Nummer drei ist für die Produktion von Energie zuständig. Obwohl jeder Stock für sich ist, herrscht insgesamt ein Kreislauf, der unter anderem zur Wasserfiltration beiträgt. So liefern auf den Dächern angebrachte Solarpanele genügend Strom für die Farm. Das dreckige Wasser von den Nutzpflanzen aus der zweiten Etage wird der im unteren Bereich angesiedelten Fisch-Farm als Futterzusatz zugeführt. Das schmutzige Fischwasser wird im Umkehrschluss gefiltert wieder dazu genutzt um die Pflanzen zu düngen. Dünger aus Fischausscheidungen gilt als besonders effizient, da dieser nur einen kurzen Zeitraum für den Abbau benötigt. Bei Farmern gilt der spezielle Dünger daher als „Booster“, der das Pflanzenwachstum durchaus beschleunigt. Enthalten sind schließlich wertvolles Phosphor und Kalium. Die Kombination aus Hydrofarming und Fisch Farming wird übrigens „Aquaponik“ genannt. Pflanzen sind vor Umwelteinflüssen geschützt und aufblasbare Wellenbrecher verhindern Schäden Ausgesattet mit Windturbinen, könnte noch mehr Strom gewonnen werden, um die Farmen entsprechend zu versorgen. Die Forscher sehen bei derartigen Konstruktionen sehr großes Potential. Schließlich ist die Fläche beliebig ausbaubar und Platz gibt es auf dem Meer genug. Mit entsprechenden Schutzvorrichtungen wie aufblasbaren Wellen-Protektoren sollte das System auch bei rauem Seewetter funktionieren. Die Farmen sind unabhängig von externen Stromquellen und operieren völlig selbstständig, so dass auch nur wenige Arbeiten anfallen, die von Menschenhand übernommen werden müssen. Javier Ponce von Forward Thinking Architecture kann sich gut vorstellen, dass derartige Farmen zunächst in der Nähe großer Metropolen errichtet werden um eine zusätzliche Nahrungsquelle zu erschließen. Schließlich sind von den insgesamt 35 Mega-Städten mit mehr als 10 Millionen Einwohnern 25 in der Nähe von Wasser errichtet. Dazu zählen unter anderem Shanghai, Jakarta, Lagos, Tokio und New York. Die Floating Farms sind eine sehr spannende Vision mit viel Zukunftspotential. Quelle: Smart Floating Farms Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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