Abwasserrohre müssen regelmäßig gewartet und im Zweifel repariert werden. Dass dies keine besonders angenehme Aufgabe ist, dürfte einleuchtend sein. Ob es daran liegt, dass es aktuell in Japan einen Mangel an entsprechenden Arbeitskräften gibt, ist nicht abschließend zu klären. Klar ist aber, dass sich eine der Wartungsfirmen an das Robotik-Unternehmen TMSUK gewandt hat. Der Auftrag: Einen Roboter zu entwickeln, der den menschlichen Mitarbeitern die Arbeit erleichtert. Herausgekommen ist dabei nun ein Prototyp namens SPD1. Dieser ist rund zwanzig Zentimeter groß und wiegt 3,5 Kilogramm. Er wurde entworfen für Abwasserrohre, die so schmal sind, dass sie nicht von Menschen betreten werden können. Bei Tests im Labor funktionierte der Roboter schon recht ordentlich. Nun soll er zeitnah auch unter realen Bedingungen getestet werden. Anschließend ist dann die kommerzielle Vermarktung geplant.


Bild: TMSUK

Der Mitarbeiter behält weiterhin die Kontrolle

Die Stromversorgung und die Steuerung erfolgt über ein langes Kabel, das den Roboter mit einer Art Gaming-Controller verbindet. Der menschliche Mitarbeiter wird über eine integrierte Kamera mit Bildern versorgt. Denkbar wäre hier auch der Einsatz einer 360-Grad-Kamera. Dies brächte den Vorteil mit sich, dass der Mitarbeiter einfacher kritische Stellen anschauen kann, ohne komplexe Steuerungsmanöver durchzuführen. Für ausreichende Lichtverhältnisse sorgen in jedem Fall LED-Lichter auf der Vorderseite des Roboters. Sensoren sorgen zudem dafür, dass die futuristische Reinigungskraft auch selbst Messungen und Analysen durchführen kann. So kann der menschliche Mitarbeiter schneller zu einer Einschätzung kommen. Im Idealfall sind keine größeren Reparaturen nötig und das Rohr kann weiter genutzt werden. Andernfalls kann zumindest die nötige Reparatur zeitnah in die Wege geleitet werden.

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Irgendwann sollen sich drei Roboter die Arbeit teilen

Die Pläne der Entwickler gehen aber noch darüber hinaus. Denn sie stellen sich perspektivisch vor, dass drei der Roboter hintereinander geschaltet werden. Diese erhalten dann jeweils eine Spezialaufgabe: Während die Nummer eins für die Navigation verantwortlich ist, identifiziert Nummer zwei kritische Stellen, die dann im besten Fall von Nummer drei direkt vor Ort repariert werden kann. Der menschliche Mitarbeiter müsste dann im Prinzip nur noch die Arbeit der Roboter kontrollieren. Bis es allerdings tatsächlich so weit ist, dass die technische Innovation flächendeckend zum Einsatz kommt, dürfte noch etwas Zeit vergehen. Denn in der Regel tritt bei Tests unter realistischen Bedingungen dann doch noch das ein oder andere Problem auf. Der Weg vom Prototyp bis zum fertigen Produkt muss also noch absolviert werden. Anschließend gilt es dann die Branche von den Vorzügen der technischen Innovation zu überzeugen. Auch das ist keine ganz einfache Aufgabe.

Via: New Atlas

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