Archäolog:innen haben kürzlich westlich der Cheops-Pyramide in Gizeh eine L-förmige Anomalie im Untergrund entdeckt, bei dem es sich möglicherweise um ein bisher unbekanntes Grabmal handelt. Aufgrund der Daten eines Bodenradars geht das Team davon aus, dass die unter dem Westfriedhof von Gizeh liegende Struktur aus senkrechten Wänden oder Hohlräumen besteht. Freie Fläche auf dem Westfriedhof Mehr als 4.500 Jahre ist es her, dass die alten Ägypter die Pyramiden von Gizeh als Grabmäler für die Pharaos Chephren, Cheops und Menkaure erbaut haben. Heute gehören diese Pyramiden zu den Weltwundern der Antike. Um sie herum haben die damaligen Herrscher mehrere Friedhöfe mit Grabanlagen anlegen lassen, in denen Angehörige sowie Würdenträger begraben wurden. Typisch für diese Grabmäler waren rechteckige oberirdische Bauten über unterirdischen Grabkammern. Westlich der Cheops-Pyramide liegt der sogenannte Westfriedhof. Dieser ist ungefähr 560 mal 370 Meter groß und besteht aus mehreren hundert einheitlich in Nord-Südrichtung ausgerichteten Grabmälern. „In der Mitte des Westfriedhofs gibt es eine freie Fläche ohne oberirdische Bauten. Aber gibt es dort auch unter der Erde wirklich nichts? Bisher wurden dort keine Untergrund-Erkundungen durchgeführt„, erklären die Forscher:innen rund um Motoyuki Sato von der Tohoku Universität in Japan. 2021 und 2022 haben die Archäolog:innen die Freifläche des Westfriedhofs mittels Bodenradar und Leitfähigkeitsmessungen untersucht. L-förmige Struktur könnte eine Grabanlage sein Das Team wurde sehr schnell fündig – genauer gesagt bereits bei den ersten Aufnahmen. Auf diesen fanden sie eine Anomalie am Nordende der Freifläche, bei der es sich um eine große, L-förmige Struktur handelt, die etwa zwei Meter unter dem Sand liegt und mindestens 10 mal 15 Meter groß ist. Bild: Sato et al./ Archaeological Prospection, CC-by-nc-nd 4.0 Nach Ansicht der Forscher:innen könnte es sich um eine bisher nicht entdeckte Grabanlage handelt. Die Daten geben zwar noch keine Auskunft darüber, wie die Anomalie beschaffen ist, aber das Team vermutet in ihr dennoch etwas Grabähnliches. „Wir schließen aus den Resultaten, dass die Anomalien von senkrechten Kalksteinmauern oder den Schächten einer Grabanlage herrühren„, schreiben die Archäologinnen. Um die genaue Beschaffenheit und Funktion der Anomalie zu klären, sind nun weitere Untersuchungen und letztlich wohl eine Ausgrabung nötig. via ARTnews Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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