Letztes Jahr entschieden etwa 200.000 Menschen, dass sie nicht mehr auf der Erde leben wollen und registrierten sich als Bürger der erste „Weltraumnation“ namens Asgardia. Sollte das ambitionierte Projekt jemals durchgezogen werden, soll ein System von Satelliten in den Orbit der Erde gebracht werden, die der Bevölkerung der „Nation“ eine Heimat geben. Der selbsternannte Staatschef von Asgardia gab nun bekannt, dass im August der erste Satellit starten soll. Etwa 200.000 registrierte Bürger Der Aufruf für die Registration interessierter Neubürger von Asgardia kam im Oktober letztes Jahr. Daraufhin registrierten sich etwa 500.000 Menschen. Wie zu erwarten war, waren darunter auch viele Bots und Registrationen, die schlicht nicht ernst gemeint waren. Daher wurde die Registrierung eingestellt und mit strengeren Protokollen und Zugangsbedingungen wieder geöffnet. Inzwischen haben sich erneut etwa 200.000 Menschen registriert. Auf einer Pressekonferenz erklärte der Wissenschaftler, der das Projekt leitet, Dr. Igor Ashurbeyli, den 18. Juni zum Asgardian National Unity Day. Zusammen mit einem neuen Kalender starten an diesem Tag Abstimmungen über die Verfassung, die Flagge und die Nationalhymne der neuen „Nation“. Die Verfassung ist bereits seit etwa 6 Monaten in Arbeit und wurde von den Verfassungen diverser Länder inspiriert. Erster Satellitenstart im August Als Gründer des Projekts hat Ashurbeyli sich selbst zu Asgardias Staatschef für die ersten 5 Jahre erklärt, bis durch die Bürger ein ordentliches Parlament gewählt wird. Die Satelliten sollen eines Tages so zahlreich sein, dass sie Millionen von Asgardiern eine Heimat bieten können. Der erste Schritt dahin ist aber im wörtlichen Sinne ein recht kleiner. Der erste Satellit soll eine CubeSat sein, der 10 x 10 x 20 cm groß ist und nur 2,8 kg wiegt. Der Gründersatellit wird auf den Namen Asgardua-1 hören und stellt für die ersten 100.000 Bürger von Asgardia je 300 KB Speicherplatz zur Verfügung, um ihren Namen und ein Bild von sich ins All senden zu können. Die nächsten 400.000 bekommen je 200 KB, und eine weitere Millionen erhält 100 KB. „Last year in Paris, when we launched Asgardia, many people were skeptical that we would ever put anything in space. But I can confidently announce today, that we will be launching a space satellite, Asgardia-1. Asgardia-1 is our first, small step which we hope will lead to a giant leap forward for mankind. It will be our foundation stone, from which we will look to create a network of satellites that will help protect our planet against asteroids, solar flares, man-made space debris, and other space hazards“, so Ashurkeyli. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Ein ambitioniertes Projekt Auch wenn der Projekt sich anhört, als komme sie direkt aus der Feder eines Bösewichts in einem James-Bond-Film: Ashurbeyli möchte mit seinen Plänen für Asgardia ernst genommen werden. Dennoch gibt es noch zahlreiche offene Fragen. Zum Beispiel die Frage, wie Asgardia das Problem mit der Schwerkraft lösen will. Erste Konzeptbilder zeigen eine Anlage ähnlich wie in dem Film Elysium, in der die Menschen ganz normal laufen können. Wie das ermöglicht werden soll, ist noch absolut unklar. Außerdem kämpft Asgardia mit einem Geschlechterproblem: Bisher sind nur 17 Prozent der knapp 200.000 registrierten Bürger weiblich. Asgardia 1 soll im August starten. Danach möchte Ashurkeyli die Anerkennung Asgardias durch die Vereinten Nationen in Angriff nehmen. Er ist zuversichtlich, dass das bis Anfang 2018 erledigt sein wird. Es scheint weiterhin mehr als zweifelhaft, dass Asgardia jemals wirklich Realität werden wird, und es wäre wohl niemand wirklich überrascht, wenn der kleine CubeSat alles sein wird, was von der Weltraumnation jemals wirklich ins All kommt. Dennoch: Wer sich informieren möchte oder sogar eine Registrierung als Bürger Asgardias erwägt, der kann dies auf der Webseite des Projekts erledigen. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter