Vor rund 15 Millionen Jahren schlug in der Nähe der heutigen Stadt Nördlingen ein Asteroid auf der Erde ein. Dieser besaß einen Durchmesser von rund 1,5 Kilometern und setzte die Energie von mehreren hunderttausend Atombomben frei. Die Glutwolke mit einer Temperatur von 10.000 Grad Celsius stieg zunächst zehn bis zwanzig Kilometer in die Höhe – und vernichtete dann jegliches Leben im Umkreis von bis zu dreihundert Kilometern. Wer genau hinschaut, kann bis heute die Folgen des Einschlags sehen: Ein fast kreisrunde Fläche mit einem Durchmesser von mehr als zwanzig Kilometern ist beinahe komplett flach und hebt sich so von den Hügeln der Umgebung ab. Es handelt sich um das Nördlinger Ries, das durch den Asteroideneinschlag entstanden ist.


Der Einschlag eines größeren Asteroiden auf der Erde könnte katastrophale Folgen haben. Bild: asteroid, Kai Schreiber, Flickr, CC BY-SA 2.0

Die Einschläge von Asteroiden können simuliert werden

Am Museum für Naturkunde in Berlin haben es sich einige Experten nun zur Aufgabe gemacht, den Ablauf der Asteroideneinschläge genauer zu verstehen. Dazu haben sie beispielsweise eine rund vierzig Meter lange Beschleunigungsstrecke gebaut. Auf dieser können Geschwindigkeiten von 20.000 Kilometern pro Stunde erreicht werden. Die Forscher nutzen die Anlage, um Projektile mit großer Geschwindigkeit auf Gesteinsblöcke zu schießen. Auf diese Weise lässt sich herausfinden, bei welcher Bodenbeschaffenheit besonders große Krater entstehen. Aber auch bei der Erforschung des Weltraums spielen die Krater von Asteroideneinschlägen eine wichtige Rolle. So lässt sich beispielsweise das Alter der Oberfläche eines Himmelsobjekts anhand der dort vorhandenen Krater berechnen.

Die „Asteroid Impact Mission“ erhielt keine Finanzierung der EU-Minister

Was aber können wir tun, wenn erneut ein riesiger Asteroid in Richtung Erde unterwegs ist? Auch in diesem Punkt bringt die Arbeit der Berliner Forscher wichtige Erkenntnisse mit sich. Denn die Wissenschaftler führen Simulationen durch, um herauszufinden, wie sich ein Asteroid im Notfall von seiner Flugbahn ablenken lässt. Getestet werden soll dies im Rahmen der „Asteroid Impact Mission“ an dem Doppel-Asteroid Didymos. Schon Ende 2022 soll eine Nasa-Sonde gezielt und mit großer Geschwindigkeit gegen den kleineren der beiden Asteroiden fliegen – und diesen im Idealfall von seiner Flugbahn abbringen. Ursprünglich handelte es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der EU und der Vereinigten Staaten. Doch die europäischen Minister haben dafür keine Gelder freigegeben. Die Berliner Forscher arbeiten in diesem Fall daher aktuell vor allem für die NASA.


Via: Berliner Zeitung

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