Im vergangenen Jahr verhängte China ohne große Vorankündigung einen Importstopp für Plastikmüll aus Europa. Dies führte zu hektischen Bewegungen auf dem Markt. Schon bald war aber eine Lösung gefunden. Der Müll aus den großen Industrieländern wurde einfach in andere südostasiatische Staaten gebracht. Seitdem wiederholt sich die Geschichte in regelmäßigen Abständen. Immer wenn ein Land – etwa Malaysia oder Vietnam – den Import von Plastikmüll erschwert, wird der Export einfach in andere Länder der Region verschoben. Für die Menschen vor Ort ist dies allerdings eine Katastrophe. Denn der Plastikmüll verunstaltet nicht nur ganze Landstriche, sondern verschmutzt auch die Gewässer und bedroht die Artenvielfalt. Brennende Berge von Abfall belasten zudem die Atemluft. Der Export gefährlicher Abfälle ist eigentlich streng reguliert Die norwegische Regierung will dem Treiben nun nicht länger zuschauen. Stattdessen wird eine Ergänzung des Basler Übereinkommens angestrebt. Darin haben sich 187 Nationen verpflichtet, beim Export gefährlicher Abfälle gewisse Regeln einzuhalten. So muss unter anderem sichergestellt werden, dass Mensch und Natur in den Empfangsländern nicht unter den Müllexporten leiden. Das Problem bisher: Selbst stark verschmutzter Plastikmüll, der faktisch nicht recycelt werden kann, fällt nicht unter diese Regelung. Er kann daher weitgehend problemlos in alle Welt exportiert werden. Geht es nach der norwegischen Regierungen sollen zukünftig zumindest bei gemischtem und verunreinigtem Plastikmüll deutlich strengere Regeln gelten. Faktisch wäre dann nur noch ein Export in andere Industriestaaten möglich. Der Verursacher sollen sich selbst um den Abfall kümmern Weil diese aber in der Regel kein Interesse daran haben dürften, die Plastikmüll-Problematik ins eigene Land zu holen, müssten die einzelnen Staaten dann selbst nach Lösungen suchen. Das Recycling von gemischtem und verschmutztem Plastik ist bisher allerdings nicht wirtschaftlich. Dies dürfte bedeuten, dass ein Großteil des Abfalls schlicht verbrannt wird. Besonders sinnvoll ist auch das nicht. Denn faktisch werden so fossile Rohstoffe importiert und dann verfeuert. Es ist aber immer noch deutlich besser als das Problem mit dem Plastikmüll einfach in ärmere Länder zu exportieren. Zumal ein gewisser Leidensdruck auch zu verbessertem Recycling führen kann. Tatsächlich hat der chinesische Importstopp hierzulande zu einem Boom in der Recycling-Branche geführt. Via: Süddeutsche Zeitung Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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