Der weltweit steigende Bedarf an Öl führt dazu, dass die Wissenschaft intensiv nach alternativen Treibstoffen und Energiequellen sucht. Forschern von Audi und der Firma Sunfire ist es nun gelungen, Dieseltreibstoff aus Wasser und Kohlendioxid herzustellen. Dieselherstellung mit Hilfe von erneuerbaren Energien Der Autohersteller Audi gab diese Woche bekannt, dass es gelungen sei, unter dem Einsatz erneuerbarer Energien einen sogenannten “e-Diesel” aus Wasser und Kohlenstoffdioxid herzustellen. Nach einer Aufbauphase von vier Monaten stellte ein Werk in Dresden, das von Sunfire betrieben wird, eine erste Ladung des neuen Treibstoffs her. Dieser Treibstoff besteht wie fossile Treibstoffe aus langen Kohlenstoffketten, enthält allerdings keinen Schwefel und verbrennt daher sehr viel sauberer. Für die Herstellung wird erneuerbare Energie aus Wasser-, Wind- oder Solarkraft verwendet. Mit dieser Energie wird Wasser auf Temperaturen von über 800 Grad erhitzt. Der Dampf wird dann mittels Elektrolyse in Sauer- und Wasserstoff aufgeteilt. Der gewonnene Wasserstoff wird daraufhin unter hohem Druck mit Kohlenmonoxid gemischt. Das daraus entstehende Produkt nennen Audi und Sunfire “blue crude” Nicht nur, dass der synthetische Treibstoff nicht nur umweltfreundlicher als herkömmlicher Diesel ist, laut Sunfire ist der Herstellungsprozess auch noch außergewöhnlich effizient. Der gewonnene e-Diesel kann mit herkömmlichem Diesel gemischt oder aber alleine eingesetzt werden. Audi ist nicht so innovativ, wie das Unternehmen gerne wäre So revolutionär und innovativ, wie es das Unternehmen in seiner Presseerklärung anklingen lässt, ist der Treibstoff von Audi aber nicht. Der zugrunde liegende Prozess heißt Fischer-Tropsch-Synthese und ist bereits seit den 1920er Jahren bekannt. Im zweiten Weltkrieg wurde er von Deutschland benutzt, um Kohle in Diesel zu verwandeln. Momentan wird die Methode von mehreren Unternehmen auf der Welt benutzt, besonders in Ländern, in denen der Vorrat an Kohle und Gas hoch ist, es jedoch an anderen fossilen Brennstoffen fehlt. Audi ist nicht der erste Hersteller, der den Prozess einsetzt, um biologisch neutralen Treibstoff herzustellen. Die deutsche Firma Choren hat bereits ähnliche Versuche durchgeführt, die jedoch aus Praktikabilitätsgründen scheiterten. Audi gibt unumwunden zu, dass die verwendeten Methoden nicht neu sind, behauptet aber, dass entscheidende Verbesserungen vorgenommen wurden. So soll die hohe Temperatur im Herstellungsprozess die Effizienz erhöhen. Außerdem entsteht Hitze als Abfallprodukt, das weiterverwendet werden kann. Ob der Treibstoff es zur Marktreife bringt, ist unklar. In den kommenden Monaten sollen weitere 3000 Liter in Dresden produziert werden, um den Prozess weiter zu testen. Es existieren auch noch keine Informationen darüber, wie genau der Treibstoff die Emissionen eines Autos beeinflusst. Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
Ohne Brillen oder Kontaktlinsen: So soll Kurzsichtigkeit schon in jungem Alter unter Kontrolle gebracht werden