Die Philippinen bestehen aus mehr als 7.000 bewohnten Inseln. Für den Transport von Menschen und Waren ist das Land daher auf eine funktionierende Schifffahrt angewiesen. Oftmals werden dafür sogenannte Bangkas genutzt. Dabei handelt es sich um relativ normal aussehende Boote, die aber rechts und links jeweils noch über einen Ausleger verfügen. Diese sorgen für die nötige Stabilität und machen aus dem Boot einen Trimaran. Dem Schiffsingenieur Jonathan Salvador ist irgendwann aufgefallen, dass starker Wellengang die Ausleger regelmäßig in Bewegung versetzt. Daraus wiederum entwickelte er dann ein durchaus interessantes Projekt: Er konstruierte einen Trimaran, bei dem die durch die Wellen freigesetzte kinetische Energie aufgefangen und nutzbar gemacht wird. Auf offenem Gewässer soll das Boot sogar alleine durch die Kraft der Wellen angetrieben werden können. Bild: Waves1Mark Rasdall, Flickr, CC BY-SA 2.0 Der Dieselmotor soll nur noch bei stiller See einspringen Dafür hat der Ingenieur in die beiden Ausleger jeweils einen Wellenenergiewandler integriert. Vereinfacht ausgedrückt, handelt es sich um Rohre, die durch Gelenke miteinander verbunden sind. Durch die Bewegung der Wellen wird dann Öl durch hydraulische Motoren gedrückt. Diese wiederum treiben einen Generator an, der daraus letztlich nutzbaren Strom macht. Angetrieben wird das Boot schließlich durch einen klassischen Elektromotor. Zusätzlich wird sich aber auch ein Dieselmotor an Bord befinden, der immer dann zum Einsatz kommen soll, wenn gerade nicht genügend Wellen vorhanden sind. Wellenenergiewandler an sich sind keine neue Erfindung. Vielmehr wurden diese bereits vor der Küste Schottlands erfolgreich getestet. Auch Google hat bereits Interesse an der dahinter stehenden Technologie gezeigt – etwa um ein Rechenzentrum mit Strom zu versorgen. Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren Ende des Jahres soll der Trimaran erstmals schwimmen Salvador ist nun aber der erste, der den Ansatz direkt auf einem Schiff zum Einsatz bringen möchte. Um zu beweisen, dass seine Idee tatsächlich praktikabel ist, hat er bereits im Jahr 2018 selbst mit dem Bau eines entsprechenden Trimarans begonnen. Ein Taifun sowie die Corona-Pandemie verzögerten die Arbeiten allerdings. Der Ingenieur ist dennoch optimistisch, bis Ende des Jahres ein erstes schwimmendes Objekt präsentieren zu können. Für die Philippinen wäre dies grundsätzlich eine gute Nachricht. Denn die vielen Schiffe des Landes verursachen nicht unerhebliche CO2-Emissionen. Sollte sich das Konzept des selbst Strom erzeugenden Schiffes durchsetzen, könnten die Flotten elektrifiziert werden, ohne dass viel Geld in Ladeinfrastruktur investiert werden muss. Es ist daher wenig verwunderlich, dass das Wissenschaftsministerium des Landes den Bau des Prototyp finanziert. Via: BBC Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter