Der Klimawandel wird Europa trockener und heißer machen. Eine Analyse von Wissenschaftlern der ETH Zürich kommt zu dem Schluss, dass diese unerwünschten Folgen relativ einfach abgefedert werden könnten: Die Lösung heißt Aufforstung. Foto: Forrest, Simon Gehrig, Flickr, CC BY-SA 2.0 Aufforstung von 20 Prozent ist möglich Bereits eine Vergrößerung der in Europa vorhandenen Waldfläche um 20 Prozent könnte die Regenfälle um 7,6 Prozent erhöhen. Zu diesem Schluss kommt die Analyse einer Arbeitsgruppe rund um Ronny Meier von der ETH Zürich. Diese hält den Wert von 20 Prozent angesichts der Geschichte der Landnutzung in Europa auch durchaus für realistisch. Für die Analyse verwendete das Team emptischische Daten über Regenfälle durch Wald sowie eine statistische Analyse der zu erwartenden Effekte auf den kompletten Kontinent. Wie die Forscher selber einräumen, enthält die Analyse allerdings noch Unsicherheiten und erfasst mehrere mögliche Einflussfaktoren noch nicht. Regional unterschiedliche Auswirkungen Wälder beeinflussen das Wettergeschehen auch noch über eine Entfernung von mehreren Tausend Kilometern. So viel ist bereits bekannt. Wie diese Effekte im Kontext des immer akuter werdenden Klimawandels genutzt werden können, ist bisher noch weitgehend unerforscht. Die Analyse der Forscher zeigt, dass es durchaus möglich ist, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Niederschläge in Europa durch eine relativ konsequente Aufforstung auszugleichen. Der Effekt wäre jedoch regional unterschiedlich. In Küstennähe würden neue Wälder wahrscheinlich sogar eine Art Regenschatten erzeugen. Dies liege daran, dass Wälder das Oberflächenrelief einer Landschaft „aufrauen, somit Turbulenzen erzeugen und die Wanderung von Wettersystemen verlangsamen. In Regionen mit wenig Regen kehrt der Effekt sich um: Die Bäume bremsen den Wind, wodurch neue Wälder zu mehr Regen führen. Mehr Aufmerksamkeit für Zusammenhänge zwischen Vegetation und Wasserhaushalt In einem sekundären Effekt erzeugen die Wälder auch für sich genommen Regen. Die Bäume lassen viel Wasser verdunsten und bringen es so in die Atmosphäre. Dieses Wasser kann dann hinter dem Wald wieder abregnen. Besonders im Sommer würde dies in großen Teilen des Kontinents zu steigenden Regenfällen führen. Die errechneten 7,5 Prozent beziehen sich dabei bisher nur auf die Wiederbewaldung von Agrarland. Die Forscher weisen darauf hin, dass es vermutlich auch möglich sei, auf anders genutzten Flächen mehr Bäume zu pflanzen. Die Wiederbewaldung großer Flächen bindet grundsätzlich mithin nicht nur Kohlendioxid, sondern federt auch die negativen Folgen des Klimawandels zumindest teilweise ab. Die Arbeitsgruppe betont, dass der Zusammenhang zwischen Vegetation und Wasserhaushalt deutlich mehr Aufmerksamkeit verdiene. via ETH Zürich Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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