Nur 2.500 Menschen leben in diesem Dorf im Elsass, doch wahrscheinlich hat bereits halb Frankreich von diesem Fleckchen Erde gehört. Nicht nur das ortseigene Solarkraftwerk sorgt für Aufmerksamkeit, sondern auch die Pferdekutsche, die jeden Morgen die Kinder zur Schule fährt. Idylle im Ungersheimer Ecomusée Der Schulbus wurde durch eine Pferdekutsche ersetzt Der Ungersheimer Bürgermeister Jean-Claude Mensch glaubt fest an sein Dorf als umweltpolitisches Vorbild für viele andere Gemeinden. In Frankreich dominiert noch immer die Atomkraft, Stromheizungen sind erstaunlich weit verbreitet: Gerade das lässt die konsequente Abkehr von den eingefahrenen Wegen so krass erscheinen. Der Schulbus wurde jüngst durch eine Kutsche ersetzt, doch nicht alle Eltern sind davon begeistert. Noch immer werden Schüler mit dem Auto zur Schule und zurück gekarrt, doch das Pferdefuhrwerk fungiert ohnehin nur als Teil eines großen Puzzles, das sich immer mehr erweitert. Sogar ein Filmteam zog es bereits in das legendäre Ungersheim, wo Pestizide in den Grünanlagen keinen Platz mehr haben und die Turnhalle mit Holz beheizt wird. Dieses Video ist sogar ohne Französischkenntnisse ganz schön anzusehen Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren 2011 schloss sich Ungersheim der Transition-Bewegung an Jean-Claude Mensch hat seinen Bürgermeisterposten bereits seit dem Jahr 1989 inne und musste ihn als parteiloser Kandidat immer wieder hart verteidigen, denn natürlich würden seine Kritiker gern einmal kräftig auf die Bremse treten. Im Jahr 2011 schloss sich Ungersheim der Transition-Bewegung an, einer länderübergreifenden Umwelt- und Nachhaltigkeitsinitiative. Das Dorf steht zwar auf weiter Flur recht allein da, besitzt aber trotzdem einige schlagkräftige Mitstreiter wie beispielsweise die deutsche Stadt Freiburg. Im Lebensmittelbereich setzt die Gemeinde verstärkt auf einen geschlossenen Kreislauf und Selbstversorgung. Ein Trägerverein hat die Bewirtschaftung des ortsansässigen Biohofs übernommen, der nicht nur die eigene Schulkantine beliefert, sondern auch biologisch wertvolle Mahlzeiten in den den Schulen umliegender Dörfer verteilt. Weggeworfen wird dabei möglichst wenig, die Resteverwertung findet in der Ungersheimer Suppenküche statt. 100 neue Arbeitsplätze entstanden in Ungersheim durch diesen strikt grün orientierten Kurs, 120.000 Euro sparte die Gemeindekasse ein und 600 Tonnen Treibhausgas fanden gar nicht erst ihren Weg in die Atmosphäre. Ungersheimer Ecomusée: Biomais wird nach der Ernte in der Sonne getrocknet Insgesamt erinnert uns Ungersheim stark an die Gemeinde Mals, die sich mitten im Südtiroler Obstanbaugebiet gegen die Herrschaft der Pestizide stemmt. Beiden Ortschaften können wir nur ganz fest die Daumen drücken! Quelle: badische-zeitung.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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