Überall auf der Welt mussten im Zuge der Corona-Krise Diskotheken, Restaurants, Bars und Pubs schließen. Mit den Biervorräten wurde dabei durchaus unterschiedlich umgegangen. In England beispielsweise konnten sich die Gäste in vielen Pubs das Bier – gegen eine Spende für den guten Zweck – in mitgebrachte Flaschen füllen lassen. Oftmals dürfte das Bier aber auch schlicht in den Abfluss gekippt worden sein. Im australischen Adelaide hat sich hingegen noch eine andere sinnvolle Art der Nutzung etabliert. Dort gibt es eine Kläranlage, in die auch eine Biogas-Anlage integriert ist. In normalen Zeiten kann so rund achtzig Prozent der benötigten Energie direkt vor Ort gewonnen werden. In Zeiten der Corona-Krise kam nun ein ganz besonderer Rohstoff zum Einsatz. Bild: The Beer, 150.000 Liter abgelaufenes Bier in einer Woche Denn in der Biogas-Anlage wurde altes Bier mit Klärschlamm gemischt. Bei den anschließend einsetzenden Zersetzungsprozessen wird dann Biogas freigesetzt, das zur Stromproduktion verwendet werden kann. Auf diese Weise konnte das eigentlich unverkäuflich gewordene Bier doch noch einen guten Zweck erfüllen. Gleichzeitig zeigt die Geschichte aber auch, wie stark die Auswirkungen des Lockdowns auf die Gastronomie tatsächlich waren. Denn alleine die Anlage im Westen von Adelaide hat in der vergangenen Woche rund 150.000 Liter abgelaufenes Bier verarbeitet. Dies trug unter anderem dazu bei, dass mit 654 Megawattstunden an sauberem Strom pro Monat ein neuer Rekordwert erreicht werden konnte. Theoretisch würde dies ausreichen, um immerhin 1.200 Haushalte mit Strom zu versorgen. Die Biogas-Anlage kann auch weiterhin genutzt werden Mittelfristig dürften die Menschen in Australien allerdings hoffen, dass diese neuartige Quelle für Erneuerbare Energien schnell wieder versiegt. Denn auf Dauer ist es für die Pubs und Bars kein gutes Geschäftsmodell, ihr Bier in Biogas zu verwandeln. Das gute an der Sache ist allerdings, dass die Biogas-Anlage anschließend auch wieder mit anderen Materialien befüllt werden kann. Die Bierproduktion selbst verbraucht allerdings auch gewaltige Mengen an Energie und Frischwasser. Einige Brauer haben sich daher darauf spezialisiert, diesen ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten. In Deutschland gibt es inzwischen beispielsweise das sogenannte SolarBräu, das vollkommen klimaneutral produziert wird. Via: Electrek Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter