Auf jeder Weltausstellung buhlen zahlreiche Länder um die Aufmerksamkeit der Besucher. Die einzelnen Pavillons müssen daher schon etwas Besonderes bieten, damit die Besuchermassen auch dorthin strömen. Australien ist dabei traditionell besonders ambitioniert. So war der australische Pavillon bei der Expo 2000 in Hannover einer der beliebtesten. Die Besucher mussten teilweise mehrstündige Wartezeiten in Kauf nehmen, um den australischen Beitrag der Weltausstellung zu sehen. Für die Expo 2015 in Mailand haben sich zwei Australier nun eine aufsehenerregende Neuentwicklung ausgedacht: Ein Kleidungsstück, das im Wesentlichen aus Bier hergestellt wird. Bakterium trinkt das Bier und wandelt es um Entwickelt wurde die neue Technik duch den Wissenschaftler Gary Cass und die Modedesignerin Donna Franklin. Der Trick ist dabei eigentlich relativ simpel. Man versetzt das Bier mit einem Bakterium namens Acetobacter. Dieses trinkt das Bier und verwandelt es anschließend in eine solide Faser. Die ursprüngliche Idee zu dieser Art der Forschung ist dabei allerdings einem Zufall entsprungen. Cass arbeitete einst auf einem Weinberg und ließ aus Versehen vergorenen Wein mit Sauerstoff interagieren. Dabei entstand das Bakterium Acetobacter und produzierte die Fasern. Begeistert von dieser Entwicklung entwarfen Cass und Franklin im Jahr 2007 bereits ein Kleidungsstück auf Weinbasis. Fasern verströmen keinen Biergeruch Dieses war aber eher unpraktisch, weil es regelmäßig nass gehalten werden musste. Dies ist bei dem neu entwickelten Bierdress nicht mehr der Fall. Die Fasern können nun problemlos zur Produktion von Kleidung genutzt werden. Nach Angaben der beiden Entwickler, verströmen die Fasern auch keinen Biergeruch, sondern sind geruchsneutral. Zudem besteht die Hoffnung, die auf diese Weise genutzten Fasern auch zur Herstellung von Verbandszeug nutzen zu können. Die Expo ist nicht der schlechteste Ort, um eine neue Textilfaser zu präsentieren. 1939 wurde auf der Weltausstellung in New York erstmals die künstliche Nylonfaser präsentiert und ist seitdem aus vielen Produkten nicht mehr wegzudenken. Quelle: Sciencewa Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter