In Australien gelang es Ärzten, einen Wirbel im 3D-Drucker nachzubilden und in einen Patienten zu implantieren und so das Leben eines Krebspatienten zu retten.


Knochen aus dem Drucker

Die Operation wurde am australischen Prince of Wales Krankenhaus in Sydney durchgeführt. Der Patient lag mehr als 15 Stunden auf dem Tisch. In dieser Zeit wurden ihm zwei Halswirbel entfernt, die von Tumoren zerstört waren. Die Ärzte ersetzten sie durch künstliche Wirbelkörper aus dem 3D-Drucker, die von der Firma Anatomics hergestellt wurden. Der Goldstandard bei solchen Operationen ist momentan die Verwendung von Knochenmasse aus anderen Teilen des Körpers. Dabei tritt aber immer wieder das Problem auf, dass die Ersatzwirbel nicht wirklich passen, was für gefährliche Komplikationen sorgen kann. Die Wirbel aus dem 3D-Drucker weisen diese Problematik nicht auf, da sie perfekt an den Patienten angepasst werden können.


Doch diese Vorteile sind auch mit einem hohen operativen Risiko verbunden. Die Entfernung der Tumore sowie das Einsetzen der Implantate wurde durch den Mund des Patienten durchgeführt. Ohne Behandlung hätte der Tumor schwerwiegende Folgen für den Patienten gehabt. “r hätte Schritt für Schritt die Kontrolle über seine Arme und Füße verloren, später hätte er auch nicht mehr selbstständig essen und atmen können. Es ist kein angenehmer Tod”, erläutert der verantwortliche Neurochirurg, Ralph Mobbs.

3D-Drucker und der medizinische Fortschritt

Mobbs hat keine Zweifel daran, dass es sich bei Knochenimplantaten aus dem 3D-Drucker um die nächste große Entwicklung in der Medizin handelt. Doch nicht nur das. Auch die Herstellung von Organen und Gelenken ist nach Ansicht des Chirurgen in Zukunft nur noch Frage eines Knopfdrucks.

In der nicht zu weit entfernten Zukunft wird all das möglich sein, entsprechende rechtliche und ethische Regeln vorausgesetzt. Aber ob wir nun Bandscheiben für Patienten oder eine Bauchspeicheldrüse für Diabetiker ausdrucken, all das wird noch zu unseren Lebzeiten möglich sein”, begeistert sich der Mediziner.

Eine ähnliche Operation wie Mobbs sie durchführte gelang Medizinern in China bereits 2014.

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