Methan, Hauptbestandteil von Erdgas, das aus Deponien ausströmt oder bei der Erdölförderung nutzlos verbrannt wird, lässt sich in normalen Dieselmotoren in Methanol umwandeln. Das ist ein Rohstoff für die chemische Industrie und kann auch als Treibstoff etwa für Schiffe verwendet werden. Methan hat eine 84 Mal stärkere Wirkung auf die Erderwärmung, verglichen mit Kohlenstoffdioxid (CO2). Durch die Umwandlung ist die Gefahr zwar nicht vom Tisch – bei der Nutzung entsteht, außer wenn aus dem Methanol langlebige Güter produziert werden, CO2, doch dessen negativer Beitrag zum Klimawandel ist geringer als der des Methans. Außerdem ersetzt dieses Methanol frische fossile Rohstoffe wie Öl und Erdgas, die zusätzlich zum Klimaeffekt beitragen. Foto: Abfackeln von störendem Erdgas (Foto: Peter H/Pixabay) Im großen Maßstab nutzbar „15 Prozent der weltweiten Methanemissionen stammen aus Deponien und Ölquellen“, sagt Emmanuel Kasseris, Gründer und CEO des Unternehmens Emvolon in Woburn im US-Bundesstaat Massachusetts, das aus dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge bei Boston hervorgegangen ist. Genau dieses Gas will er nutzen, um Methanol herzustellen. Durch den Einsatz von in Massenproduktion hergestellten Motoren und den Wegfall von Investitionen in Infrastrukturen wie Pipelines sei diese Art der Methanumwandlung wirtschaftlich so attraktiv, dass sie in großem Maßstab eingesetzt werden könne. Luftmangel mit positiven Folgen Kasseris betreibt einen handelsüblichen Verbrennungsmotor mit einem höheren Methan-Luft-Verhältnis als für eine vollständige Verbrennung erforderlich ist. Dabei oxidiert es teilweise zu Kohlenmonoxid und Wasserstoff, die die Bausteine für die Synthese einer Vielzahl von Chemikalien sind, darunter Methanol. Diese Synthese findet in einem Reaktor statt, der gleich neben dem Motor steht. Er wird mit Strom betrieben, den der Verbrennungsmotor gewissermaßen nebenbei erzeugt. Dass gesamte System passt in einen 40-Fuß-Seecontainer und kann aus 8500 Kubikmetern Methan etwa acht Tonnen Methanol pro Tag produzieren. Laut U.S. Energy Information Administration in Washington entweichen jährlich 28 Milliarden Kubikmeter Methan ungenutzt in die Atmosphäre. Start mit „grünem“ Methan Die ersten Versuche macht das Unternehmen mit „grünem“ Methan, das aus grünem Wasserstoff und CO2 aus der Luft synthetisiert wird oder aus Biogasanlagen stammt. Wenn das gelingt will Kasseris es mit natürlichem Methan versuchen. via MIT Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter