Studenten der Technischen Hochschule Ilmenau, die am Bahnhof der thüringischen Stadt ankommen, rollen künftig in autonomen Bussen zum 1,5 Straßenkilometer entfernten Campus. Die beiden Busse des Herstellers EasyMile aus der französischen Stadt Toulouse hat der örtliche Verkehrsbetreiber IOV Omnibusverkehr gerade übernommen. Bis zum 29 August, dem Starttag des fahrerlosen Shuttledienstes, werden die beiden Fahrzeuge mit der Bezeichnung EZ10 intensiv getestet. Jeder bietet zwölf Fahrgästen und einer Aufsichtsperson Platz, die allerdings nicht ins Fahrgeschehen eingreifen kann. Die Busse sind für eine Geschwindigkeit von 45 Kilometern pro Stunde ausgelegt. Vorerst werden sie allerdings elektronisch auf Tempo 25 gedrosselt. Bild: EasyMile Elektrische Einstiegsrampe Der EZ10 ist nur gut vier Meter lang und knapp zwei Meter breit und wiegt 2,1 Tonnen. Für einen barrierefreien Zugang sorgt eine automatische elektrische Einstiegsrampe. Mit einer Batterieladung sollen die Fahrzeuge 16 Stunden lang rollen können. Um einen sicheren Fahrbetrieb der fahrerlosen Busse zu gewährleisten, sind sie mit Lidarsensoren zur Abstandsmessung und mit Stereokameras ausgestattet. Ein so genanntes Odometrie-System erfasst auf der Grundlage der Bewegungsmessung laufend Position und Orientierung der Busse und ein redundantes Bremssystem gewährleistet, dass die Busse auch bei Störungen sicher zum Stehen kommen. Zusätzlich mit Radarsensoren, Mobilfunkmodulen und Computer ausgerüstet, die vom Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo) entwickelt wurden, fahren die EZ10 auf einer zuvor elektronisch eingemessenen Strecke. Möglichen Hindernissen weichen sie automatisch aus. Sicheres Fahren soll auch bei Regen, Schnee und Nebel bei Temperaturen von minus 15 bis plus 45 Grad Celsius gewährleistet sein. Erster Baustein eines wachsenden Reallabors Das an der TH Ilmenau angesiedelte Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo) begleitet das Vorhaben als ersten Baustein eines in Zukunft noch deutlich wachsenden Reallabors. In diesem Rahmen erforschen und entwickeln Wissenschaftler innovative Funk- und Fahrzeugtechnologien. Sie analysieren darüber hinaus die Wahrnehmung und Akzeptanz der autonomen Shuttlebusse in der Bevölkerung. via EasyMile Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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