Während sich die Besitzer von Plug-in-Elektroautos das Aufladen oft ersparen und meist den Verbrennungsmotor nutzen, sind die Besitzer reiner E-Fahrzeuge auf öffentliche Ladestationen angewiesen, es sei denn, es klappt in der heimischen Garage. Doch an den oft vollgeparkten Straßen in den Städten findet sich fast nie ein Stromanschluss. Das kann man ändern, dachten Forscher der Technischen Universität Graz in Österreich und entwickelten einen fahrbaren Roboter. Der erkennt Fahrzeuge, die ein Ladeabo haben und rollt selbstständig zum stromhungrigen Fahrzeug. Dort angekommen führt der Roboterarm das Ladekabel an die Steckdose an. Er verfolgt den Ladevorgang und stoppt ihn, wenn die Batterie des Fahrzeugs voll ist. Dann bedient er das nächste Auto. Er ist per Kabel mit dem Netz verbunden. Vorstellbar ist auch, den Roboter kontaktlos mit stromdurchflossenen Spulen im Boden mit Energie zu versorgen. Bild: Frankl, TU Graz Roboter hat bisher nur eine Basisausstattung Der von den Grazer Forschern sowie Alveri in Ried im Innkreis, ein Unternehmen, das unter anderem Ladestationen baut, und Arti Robots in Graz entwickelte, kann noch nicht alles, was möglich sein soll. Derzeit muss ihm noch durch einen geöffneten „Tank“-Deckel signalisiert werden, wo er eingreifen muss. Dann rollt er mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 Kilometern pro Stunde zu seinen „Kunden“. „Im gesamten Laderoboter sind mehrere Sicherheitsmechanismen implementiert“, sagt Konstantin Mautner-Lassnig von ARTI Robots. „Die mobile Plattform tastet mit Laserscannern die Umgebung permanent nach möglichen Hindernissen ab und erkennt, wenn ein Objekt zu nah kommt. Dann bleibt die Plattform sofort stehen.“ Millimetergenaue Angelegenheit „Der Ladevorgang ist für den Menschen keine große Herausforderung. Für ein automatisiertes System ist das hingegen eine sehr komplexe, weil millimetergenaue Angelegenheit“, sagt Bernhard Walzel vom Institut für Fahrzeugtechnik der TU Graz. In Parkhäusern, auf halböffentlichen Parkflächen etwa an Universitäten oder auf Kundenparkplätzen könnte es künftig ausgewiesene Parkbereiche für E-Fahrzeuge geben, in dem Laderoboter manövrieren und die dort abgestellten Fahrzeuge versorgen. Fahrzeuge sollen den Roboter selbst rufen „Es hat sich in den vergangenen Jahren unglaublich viel bewegt in der Entwicklung von E-Fahrzeugen, der notwendigen Infrastruktur, Lademöglichkeiten und automatisierten Systemen“, sagt Walzel. „Wichtig wäre nun, dass die einzelnen Systeme auch miteinander kommunizieren. Künftig sollen Fahrzeuge ihren Ladebedarf eigenständig dem Roboter melden. Oder er kann per App herzitiert werden.“ Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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