Viele Krankheiten sind noch immer – zumindest teilweise – ein Rätsel. Parkinson gehört dazu: Wissenschaftler wissen zwar längst, welche Prozesse hinter den Muskelversteifungen und dem Zittern stecken, doch warum bestimmte Menschen daran erkranken, war bislang unklar. Jetzt haben finnische Forscher einen interessanten Zusammenhang entdeckt.


Bakterien haben viele Funktionen, gute und schlechte – aber auch versteckte

Im Alter von über 60 ist jeder Hundertste betroffen

Parkinson-Patienten haben mit der Bewegungssteuerung zu kämpfen, weil das Gehirn die entsprechenden Nervensignale kaum noch regulieren kann. Eine Heilung gibt es bei dieser verheerenden Krankheit nicht, die die menschliche Mobilität immer weiter zerstört. Betroffen sind hauptsächlich Personen ab dem 55. Lebensjahr, meistens Männer. Insgesamt leben auf der Welt ungefähr 6 Millionen Menschen mit Parkinson – die Krankheit hat also erhebliche Dimensionen. Im Alter von über 60 Jahren ist bereits jeder Hundertste betroffen: Den Ausbruch von Parkinson zu stoppen, würde vielfältiges Leiden verhindern.

Bakterien leben im Magen und Darm von Menschen

Wissenschaftler an der Universität Helsinki haben nun einen Ansatz für eine effektive Vorbeugung gefunden, weil sie der Ursache für Parkinson auf die Spur gekommen sind. Sie sind davon überzeugt, dass sogenannte Desulfovibrio-Bakterien in vielen Fällen Schuld am Ausbruch der Krankheit sind. Ihre Studienergebnisse sind im Fachmagazin Frontiers in Cellular and Infection Microbiology veröffentlicht. Dort legen die Forscher dar, in welch enger Beziehung die im Magen und Darm vorkommenden Bakterienstämme zu der Krankheit stehen.


Keime leben in Gewässern mit hohem organischen Inhalt

Nur ungefähr 10 Prozent der Parkinson-Fälle sollen erblich bedingt sein, der Rest ist wohl auf Umwelteinflüsse zurückzuführen. Die Bakterien leben bevorzugt in Gewässern mit hohen organischen Anteilen. Menschen, die damit in Kontakt kommen, ziehen sich unbemerkt Infektionen zu, die im späteren Verlauf höchstwahrscheinlich zum Ausbruch von Parkinson führen. Das heißt umgekehrt, dass sich ein erhöhtes Erkrankungsrisiko durch einen Darmmikroben-Scan feststellen lässt. Sind die Träger der Desulfovibrio-Bakterien identifiziert, besteht die Möglichkeit, die Keime zu bekämpfen und so zu beseitigen. Damit ließen sich entweder die Symptome lindern oder die Krankheit vielleicht sogar ganz verhindern.

Quelle: nordictimes.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.