Die Forscher dachten, die Batterie würde nach wenigen Tagen oder Wochen aufgeben, doch sie liefert nach mehr als einem Jahr noch immer Strom. Gefüllt ist sie mit Cyanobakterien, die nichts weiter als Sonnenlicht und Wasser benötigen, um damit Fotosynthese zu betreiben. Zwei Aluminiumelektroden nehmen die Energie auf, die sie dabei abgeben. Das Verrückteste: Die Batterie funktioniert auch nachts, wenn keine Sonne scheint. Wie macht sie das? Volle Kraft voraus! Cyanobakterien treiben Computer an. Der Computer ist ein kleiner 32-Bit-Prozessor Die biologische Energiezelle, in der die Bakteriengattung Synechocystis ihrem Tagesgeschäft nachgeht, ist ungefähr so groß wie ein klassische AA-Batterie. Sie erzeugt eine niedrige elektrische Spannung und versorgt einen ARM-Cortex-M0+-Prozessor mit Strom. Dieses Gerät ist ein äußerst sparsamer 32-Bit-Prozessor, das in Steuerungseinheiten der Industrie vorkommt. Auch das Internet of Things nutzt diese Mini-Computer, die, alle zusammengenommen, viel Energie benötigen. Jeden einzelnen mit einer Bakterien-Batterie zu versehen, würde also einen ordentlichen Effekt haben. Genügsame Bakterien scheiden keine toxischen Stoffe aus Die Mikroorganismen sind nicht nur sehr genügsam, sie scheiden auch keine toxischen Stoffe aus. Ihren Job erledigen sie derzeit in einer „häuslichen Semi-Outdoor-Umgebung“, also nicht unter Laborbedingungen. Temperaturschwankungen mindern ihre Leistung nicht, und nachts zehren sie von der tagsüber erzeugten Nahrung. So lief der Computer pausenlos durch, bis heute. Wie lange das noch geht, ist bislang nicht absehbar, schließlich waren die Forscher selbst von der bisherigen Langzeitleistung überrascht. Die Massenproduktion wäre wohl problemlos möglich Die technischen Elemente der Energiezelle bestehen, laut der Wissenschaftler, aus recycelbaren, kostengünstigen Materialien. Eine Massenproduktion wäre somit problemlos möglich. Die Batterie könnte bisherige Akkus auf umweltfreundliche Weise ersetzen. Sie wäre auch in Sensoren einsetzbar und in allen anderen Geräten, die nur wenig Strom benötigen, aber dauerhaft funktionieren müssen. Die zugehörige Studie wurde im Fachmagazin Energy & Environmental Science veröffentlicht. Quelle: forschung-und-wissen.de Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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