Stell dir vor, die steckst einfach eine Art große Patronenhülle in die Erde und gewinnst damit für die nächsten Jahre Energie – ohne Lithium oder andere seltene beziehungsweise giftig oder teure Stoffe. Die mikrobielle Brennstoffzelle (MFC) ist schon seit dem Jahr 1911 bekannt, jetzt haben Forscher der Northwestern University in Evanston sie sozusagen neu erfunden und modernisiert. Die neuste Version lässt sich aus Baumarktmaterial zusammenbauen und wird niemals »leer«. Zumindest nicht, solange sich noch Mikroben im Erdreich befinden.


Erdmikroben sind Energiespender

Bakterien liefern den Strom, sie brauchen H2O, O2 und Kohlenstoff

Die Erdbatterie hat die Größe eines Taschenbuchs und man steckt sie tatsächlich einfach an einem freien Platz in den Boden. Ihr Füllmaterial ist die Erde, deren mikroskopisch kleine Bewohner den nötigen Strom produzieren. Die Batterie ist natürlich mit Elektrode und Kathode ausgestattet, die dem Energietransport dienen. Bakterien geben Elektronen ab und verbrauchen dabei den im Boden enthaltenen Kohlenstoff. Außerdem sind sie auf Luft und Feuchtigkeit angewiesen.

Die Batterie liefert Energie zur Überwachung der Bodenqualität

Bislang galten Erdbatterien als unzuverlässig und leistungsarm, doch mit der Neuerfindung hat sich einiges geändert. Die Wissenschaftler verwendeten ihre Energielieferanten Marke Eigenbau dazu, Erdsensoren sowie ein Gerät zur Datenübertragung zu betreiben, um die Bodenqualität zu überwachen. Der Gehalt an Nährstoffen, Wasser und natürlich auch von Schadstoffen gelangte so zu einem Endgerät; die Daten können eine wertvolle Stütze sein, um den Boden zu verbessern und die Ernteerträge zu steigern. In dieser Versuchsanordnung erzeugte die Batterie ungefähr 68 Mal mehr Strom als benötigt. Ein Batterieaustausch ist nicht nötig und Solarpanels, die verschmutzen könnten und nachts ohnehin keine Energie liefern, gibt es auch nicht.


Wenn genügend Kohlenstoff im Boden vorhanden ist und die Mikroben gut versorgt werden, hält die Batterie dauerhaft; es sei denn, die Komponenten erliegen dem Zahn der Zeit. Das Gerät eignet sich beinahe für jede Art von Boden. Der untere Teil gehört tief in den Boden und schließt oben bündig mit der Oberfläche ab. Ein Luftspalt sorgt für die nötige Sauerstoffzufuhr, außerdem verfügt die Batterie über einen Überschwemmungsschutz. Ins E-Auto lässt sich der Energiespender natürlich nicht einbauen, aber zu allerlei landwirtschaftliche und gärtnerischen Zwecke taugt sie sehr wohl.

Quelle: t3n.de

1 Kommentar

  1. Achmed Khammas

    27. Januar 2024 at 14:53

    An mikrobiellen Brennstoffzellen wird allerorten gearbeitet – die Forscher der Northwestern University sind eher unter ‚ferner liefen‘ einzuordnen: https://www.buch-der-synergie.de/c_neu_html/c_01_10_micro_energy_05_bio_a.htm#Bakterielle_Systeme

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