Kaum ein Unternehmen hat so treue und loyale Kunden wie Tesla. So wurde auch der groß angekündigte „Battery Day“ des Unternehmens mit Spannung erwartet. Aufgrund der Corona-Pandemie fand dieser unter freiem Himmel statt. Viele Tesla-Fans blieben deshalb in ihren Autos und schauten sich die Präsentation von dort aus an. Firmenchef Elon Musk hatte im Vorfeld zunächst die Erwartungen geschürt und von „wahnsinnigen“ Entwicklungen gesprochen. Kurz vor dem Event trat er dann allerdings auf die Bremse und verkündete, dass die gezeigten Neuerungen erst in einigen Jahren verfügbar sein werden. Tatsächlich verlief die Präsentation dann anhand dieses Musters: Musk kündigte viele spannende Sachen an. Bis zum kommerziellen Einsatz müssen sich die Fans und Käufer aber noch ein bisschen gedulden. Bild: JD Lasica from Pleasanton, CA, US / CC BY (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0) Auf Kobalt soll zukünftig komplett verzichtet werden Die spektakulärste Neuankündigung ist sicherlich, ein neues und extrem preiswertes Tesla-Modell. So kündigte Musk an, einen Wagen für lediglich 21.000 Euro auf den Markt bringen zu wollen. Möglich werden soll dies – und hier schließt sich der Kreis zum Titel der Veranstaltung – durch deutlich preiswertere Batterien. So sollen die Produktionskosten pro Kilowattstunde um 56 Prozent sinken. Erreicht werden soll dies durch eine ganze Reihe an Maßnahmen. So präsentierte Musk einige Neuerungen bei der Konzeption der Batteriezellen. Außerdem wird es Veränderungen bei den benötigten Rohstoffen geben. Die wichtigste Nachricht in diesem Zusammenhang: Zukünftig soll kein Kobalt mehr verwendet werden. Der Rohstoff ist nicht nur teuer, sondern wird in Afrika auch oftmals unter nicht tolerierbaren Bedingungen abgebaut. Lithium wiederum will Tesla zukünftig selbst fördern – und zwar im US-Bundesstaat Nevada. Die Umstellung der Produktion wird Zeit in Anspruch nehmen Ein Teil der Rohstoffe soll zudem durch das Recycling von Altbatterien gewonnen werden. Hierfür soll am neuen Standort in der Nähe von Berlin die nötige Expertise aufgebaut werden. Alle diese Ankündigungen klingen zunächst einmal sehr gut. Allerdings gibt es einen Haken: In größeren Produktionsvolumen dürften sie erst ab dem Jahr 2022 zum Einsatz kommen. Die Kosteneinsparungen dürften sich dann auch erst nach und nach einstellen. Bis der neue extrem günstige Tesla auf den Markt kommen wird, dürften also noch einige Jahre vergehen. Die Anleger an der Börse reagierten dementsprechend ein wenig enttäuscht auf die Präsentation: Der Kurs gab um rund sieben Prozent nach. Für die Aktionäre dürfte dies zu verschmerzen sein. Denn zum einen hat die Aktie in den vergangenen Monaten einen gewaltigen Anstieg hinter sich. Zum anderen konnte Musk auf der Hauptversammlung einen wichtigen Meilenstein verkünden: Erstmals hat Tesla in vier aufeinander folgenden Quartalen einen Gewinn erzielt. Via: The Verge Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter