Das Klima verändert sich im Laufe der Jahrhunderte immer mal wieder. Exakte Aufzeichnungen gibt es in den meisten Fällen aber erst seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Um Erkenntnisse aus den Jahrhunderten zuvor zu gewinnen, müssen Forscher daher auf bestimmte Hilfsmethoden zurückgreifen. Eine davon: Die Analyse der Jahresringe von Bäumen. Genau dies haben Forscher der Columbia University in den Vereinigten Staaten nun getan. Sie untersuchten tausende Bäume aus insgesamt neun US-Bundesstaaten. Das unerfreuliche Ergebnis: Die Vereinigten Staaten befinden sich vermutlich mitten in einer gewaltigen Dürre. Eine Premiere stellt dies allerdings nicht dar. In der Vergangenheit gab es den Forschern zufolge bereits vier solcher lang anhaltenden Trockenphasen: Im 9. Jahrhundert, im 11. Jahrhundert, im 12. Jahrhundert und im 16. Jahrhundert. Foto: Dry!, TheZionView View, Flickr, CC BY-SA 2.0 Es handelt sich um die größte Dürre der letzten 1.200 Jahre Seitdem gab es den gewonnenen Daten zufolge zunächst keine große Dürre mehr auf dem nordamerikanischen Kontinent. Ein Umschwung könnte allerdings rund um das Jahr 2000 eingesetzt haben. Dies legt zumindest der Abgleich der Daten aus der Baumanalyse mit bereits vorhandenen Aufzeichnungen über die Bodenfeuchtigkeit in den letzten Jahren nahe. Demnach ist die aktuelle Trockenperiode sogar noch schlimmer als die meisten historischen Vorbilder. Lediglich im späten 16. Jahrhundert gab es demnach ähnlich niedrige Werte in Sachen natürliche Wasserversorgung. Selbst damals erstreckte sich das Phänomen aber nicht über solch große Landstriche. Letztlich lassen sich die Ergebnisse der Forscher also so interpretieren, dass sich die Vereinigten Staaten in der größten Dürre der nachweisbaren Geschichte befinden. Der Blick in die Vergangenheit macht dabei einerseits Mut, bringt andererseits aber auch Verdruss mit sich. Auch der Klimawandel spielt eine Rolle Gut ist, dass die historischen Daten zeigen, dass eine solche Dürre irgendwann auch wieder vorbeigeht. Allerdings lässt sich kein festes Muster erkennen, wie lange die extremen Trockenperioden anhalten. So dauerten sie in der Vergangenheit auch schon einmal ein knappes Jahrhundert. Demnach könnten die Vereinigten Staaten noch viele Jahre mit wenig Niederschlägen vor sich haben. Dazu bei trägt auch die Erderwärmung. So ist die Durchschnittstemperatur seit dem Jahr 2000 um 1,2 Grad Celsius gestiegen. Wärmere Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen, weshalb die Böden trocken bleiben. Allerdings spielt auch die natürliche Veränderung verschiedener Wetterphänomene eine Rolle. Welche Folgen eine lang anhaltende Dürre haben kann, zeigte sich vor einigen Jahren in Kalifornien. Dort litten Millionen Bäume unter der Trockenheit, während es selbst Prominenten verboten war, ihre Pflanzen zu wässern. Via: Columbia University Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter