Bierbrauen ist ein Prozess, der Zeit erfordert. Je länger er dauert, desto höher wird auch die Wahrscheinlichkeit, das Mikroorganismen in die Flüssigkeit dringen. Das Bier kann dadurch sogar unbrauchbar werden. Ein Team der Universität für Chemie und Technologie in Prag hat deshalb die „BeerBots“ entwickelt, um den Brauprozess zu beschleunigen.


BeerBots: Kleine Perlen helfen beim Bierbrauen

Im Rahmen des Bierbrauens wird Zucker aus Malz gelöst. Gemeinsam mit dem Brauwasser und Hopfen bilden diese Zucker dann die sogenannte Würze, der dann Hefe zugefügt wird, um den Zucker zu fermentieren und in Alkohol und Geschmackselemente umzuwandeln. Dieser Fermentations-Prozess benötigt bis zu vier Wochen. Eine lange Zeit, in der die Flüssigkeit jederzeit von Bakterien verunreinigt werden kann, was letztlich den Geschmack des fertigen Bieres so sehr beeinflussen kann dass dieses verworfen werden muss. Hinzu kommt, dass nach der Fermentation die Hefezellen aus dem Bier herausgefiltert werden müssen, was ein weiterer zeitaufwändiger Prozess ist.


An dieser Stelle setze die BeerBots an. Sie wurden von Professor Martin Pumera und seinem Team von der Universität für Chemie und Technologie in Prag entwickelt. Die kleinen Perlen bestehen aus einer Lösung aus aktiver Hefe, magnetischen Eisenoxid-Nanopartikeln und Natriumalginat, die tröpfchenweise in eine Eisenchlorid-Lösung eingebracht wird. Eine Seite jeder einzelnen Perle wird dann in einer elektrochemischen Zelle einer alkalischen Lösung ausgesetzt, um sie porös zu machen.

Technologie ist schwer skalierbar

Die BeerBots wurden für Tests dann in Würze geworfen, wo sie zuerst auf den Boden sanken. Bei Beginn der Fermentation des Zuckers produzieren sie dann CO2-Blasen, die sie an die Oberfläche treiben lassen.

Dort geben sie das CO2 dann in die Luft ab, um dann wieder auf den Boden zu sinken. Dieser Prozess wiederholt sich solange, bis der Zucker in der Würze fermentiert ist. Dann bleiben die Perlen auf dem Boden, wo sie problemlos mit Hilfe eines Magneten eingesammelt werden können. Der Prozess ist wesentlich einfacher und einfacher als das Ausfiltern freier Hefe, die zusätzlich auch länger für den Fermentations-Prozess des Zuckers benötigt.

Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass die BeerBots für bis zu drei Fermentations-Zyklen benutzt werden können, bevor sie entsorgt werden müssen. Allerdings ist Pumera auch der Ansicht, dass die Technologie in seiner aktuellen Form schwierig für industrielle Prozesse zu skalieren wäre. Wenn sich für dieses Problem keine Lösung findet, dann könnten die BeerBots als Nischenlösung für kleinere Brauereien oder gar Heimbrauer enden.

via American Chemical Society

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