Bisher hat die Wissenschaft noch nicht vollständig verstanden, wie eine Autismus-Erkrankung entsteht. Es gibt kein Virus oder Bakterium, auf das mit dem Finger gezeigt werden kann. Stattdessen gehen die meisten Theorien von einer Mischung aus genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen aus. Auch die Krankheit selbst ist daher nicht durch einen Test bestimmbar, sondern nur durch eine Beschreibung der Symptome. Diese beinhalten beispielsweise immer wiederkehrende Ticks und das Vermeiden von sozialen Interaktionen. Forschern ist es nun gelungen, diese beiden Symptome bei autistischen Mäusen teilweise zu revidieren. Dies gelang ihnen durch die Aktivierung eines Gens namens Shank3, das in den Synapsen des Gehirns zu finden ist. Foto: MRT Scans, Gerwin Sturm, Flickr, CC BY-SA 2.0 Die interne Vernetzung des Gehirns wird verbessert Synapsen sind dabei für die Kommunikation zwischen den Neuronen des Gehirns verantwortlich. Den Forschern des Massachusetts Institute of Technology ist dabei aufgefallen, dass diese interne Vernetzung des Gehirns bei den autistischen Mäusen deutlich weniger stark ausgeprägt war – was sie darauf zurückführten, dass das Shank3-Gen zwar vorhanden war, aber inaktiv blieb. Mit Hilfe von Tamoxifen gelang es den Forschern dann allerdings das Gen wieder zu aktivieren, was tatsächlich zu einer verstärkten Aktivität der Neuronen im Gehirn führte. Mehr noch: Die zuvor beobachteten Autismus-Symptome verschwanden komplett oder traten zumindest in deutlich abgeschwächter Form auf. Weitere Tests zeigten zudem, dass dieser positive Effekt desto stärker ist, je früher das Gen angeknipst wird. Auch Brokkoli kann Autismus-Symptome lindern Wie immer bei erfolgreichen Versuchen bei Mäusen bleibt allerdings abzuwarten, inwiefern sich die Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen lassen. Der Ansatz, die Symptome einer Autismus-Erkrankung durch gezielte Genveränderungen zu lindern, scheint aber vielversprechend zu sein. Bereits Ende vergangenen Jahres war Forschern der Harvard University ebenfalls ein Durchbruch in der Autismus-Forschung gelungen, als sie einen Zusammenhang zwischen dem Neurotransmitter GABA und der Erkrankung nachweisen konnten. Vor rund zwei Jahren kam eine Studie zudem zu dem Ergebnis, dass Sulforaphan, was beispielsweise in Brokkoli vorkommt, ebenfalls Autismus-Symptome lindern kann. Via: DigitalJournal Teile den Artikel oder unterstütze uns mit einer Spende. Facebook Facebook Twitter Twitter WhatsApp WhatsApp Email E-Mail Newsletter
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