Manche Menschen passen einfach nicht in den Rhythmus, den unsere Gesellschaft sich auferlegt hat. Sie werden abends erst richtig munter und möchten am liebsten die ganze Nacht durchzaubern, doch leider fängt die Arbeit meist in der Frühe an und dazwischen sollten doch einige Stunden Schlaf liegen. Verschiedene erhöhte Erkrankungsrisiken werden diesen Nachteulen zugeschrieben, manche halten sie gar für faul oder vergnügungssüchtig. Nach einer neuen Studie haben sie der Allgemeinheit aber eines voraus: eine bessere Gehirnfunktion.


Manche Menschen können nachts kaum schlafen

Nachtmenschen sterben zu 10 Prozent früher

Forscher am Imperial College (ICL) haben sich mit der Datenflut der UK Biodatenbank auseinandergesetzt, um herauszufinden, wie es um die kognitiven Leistungen von Nachtschwärmern und Spätaufstehern geht. In früheren Studien zeigten diese Nachtmenschen ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten, Typ-2-Diabetes und sogar zu 10 Prozent für einen frühen Tod. Würden sie auch bei der Gehirnfunktion negative Ergebnisse einfahren? Das Gegenteil kam heraus: Bei dieser neuen Untersuchung mit mehr als 26.000 Teilnehmern zeigte sich, dass Nachteulen in einer Gruppe 13,5 Prozent besser Gehirnleistungen aufweisen als sogenannte Morgenmenschen. Eine andere Gruppe schaffte es immerhin noch auf 7,5 Prozent.

Mittlere Typen auch intelligenter als Frühaufsteher

Sogar die »mittleren Typen«, also solche, die zwischen Nachtmensch und Morgenmensch liegen, überflügelten die Frühaufsteher um 10,6 bis 6,3 Prozent. Die Wissenschaftler haben ihre Ergebnisse von anderen Gesundheitsdaten bereinigt, wie zum Beispiel Zigaretten- und Alkoholkonsum sowie chronische Krankheiten, trotzdem blieb das Resultat eindeutig. Das soll allerdings nicht heißen, dass jede Nachteule schlauer ist als Menschen, die gut und gern früh aufstehen. Es handelt sich um statische Werte, die im Einzelfall ganz anders aussehen können.


»Chronotypen« nennt die Wissenschaft Menschen mit unterschiedlichen Arten von Tag- und Nachtaktivität. An der Einordnung scheint mehr zu hängen als von außen sichtbar. Genetische Studien haben gezeigt, dass die Vorlieben für bestimmte Tageszeiten eng mit unserer Biologie zusammenhängen, wir können darüber nicht vollständig selbst entscheiden oder unseren Chronotyp per Willenskraft ganz ändern. An vielen Stellen sind wir einfach das, was wir sind.

Quelle: newatlas.com

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